Immobilien

Investmentmarkt – Die Party geht erst richtig los

Die Party am deutschen Investmentmarkt geht anscheinend nicht nur weiter, sondern möglicherweise erst richtig los. Darauf deuteten zumindest die Ergebnisse der von Jones Lang LaSalle (JLL) befragten 100 Marktakteure nach deren Einschätzungen zum Investmentmarkt in Deutschland bis Ende 2015 hin.

Knapp die Hälfte der Befragten geht von einer moderaten bis starken Steigerung der Investmentaktivität aus. Lediglich 24% sehen den Höhepunkt bereits erreicht und gehen von einem Sinken der Investmentaktivitäten aus.

Von den insgesamt zehn vorgegebenen Risikofaktoren droht nach Meinung von 40% der Investoren die größte Gefahr von einer sich abschwächenden Konjunktur. Die Fortsetzung der europäischen Schuldenkrise erwarten 33% als wichtigen Risikofaktor gemeinsam mit einem Ansteigen der Kapitalmarktzinsen. Ein Ausufern des Konflikts mit Russland befürchten dagegen nur rund 26%. Andererseits kumulieren sich aber politische und auch finanzielle Risikofaktoren in den Konjunkturerwartungen, so dass hier möglicherweise das politische Risiko Niederschlag findet. Dafür sehen aber die Befragten weder das Thema Inflation noch die Gefahr einer Deflation als direkten Risikofaktor mit großem Einfluss.

Der von JLL berechnete Victor Prime Office-Index beschreibt ein Performance-Plus für Deutschland von 1,4% allein gegenüber dem Vorquartal. Victor ist ein Index, der die Performance jeweils gleicher Immobilienkategorien aus der Multiplikation von Marktmietentwicklung und Rendite-/Multiplikator-Entwicklung abbildet. Diese Art der Index-Ermittlung aus einem Vergleich jeweils neuer Class A-Immobilien schließt indes nicht aus, dass die Wertänderungsrendite in realen Beständen durch Alterung, Verkürzung der Mietrestlaufzeiten oder Nachvermietungen negativ sein kann. Dies war im Büroimmobilienindex der IPD in den vergangenen 20 Jahren fast immer der Fall. Insofern ist die Beschreibung des Victor als „Performance-Index“ fast irreführend, da diese Bezeichnung eher auf die Ertragsentwicklung echter Portfolien hindeutet.

Zumindest macht der aktuelle Victor Prime Office die Wachstumsimpulse aus 2013 deutlich. Gegenüber dem Vorquartal legten die Spitzenlagen um 1,4% zu. Die Jahresperformance übertrifft mit 4% das Niveau des Vorquartals leicht (+3,6%). Noch kann die sich erholende Weltwirtschaft den auf Sicherheit fokussierten Investoren keine echte Investitionsalternative außerhalb des Immobiliensektors bieten, resümiert Andrew Groom, Head of Valuation bei JLL.

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