Investoren halten Rendite-Ziele für nicht mehr erreichbar
Damit schreitet der Zyklus nach PLATOW-Erfahrung mit klassischen Schritten immer weiter fort, anscheinend aber, ohne das Hochplateau zu verlassen. Die europäische Immobilienwirtschaft sieht sich in den kommenden Monaten weiter im Windschatten fiskalpolitischer Regulatorik.
Die Entscheidung der EZB, den Leitzins auch perspektivisch niedrig zu halten, werde zu einem weiteren Preisanstieg bzw. Absinken der Nettoanfangs-Renditen bei Immobilientransaktionen führen. Bei der prognostizierten Renditeentwicklung in den kommenden zwölf Monaten ergibt sich für die verschiedenen Nutzungsarten ein differenziertes Bild. Rund 40% der Immobilienakteure richten sich darauf ein, dass die Preise für Shopping-Center und Logistikimmobilien wieder fallen bzw. die Nettoanfangs-Renditen wieder steigen werden. Grundsätzlich bleibe die Risikoausrichtung der Immobilien-Investoren im aktuellen Marktumfeld eher defensiv, resümiert Union Investment.
Zwei von drei Befragten verfolgen die Anlagestrategie „Gleiches Risiko – geringere Rendite“. Dementsprechend geht die Hälfte der Studienteilnehmer davon aus, ursprünglich angepeilte Renditeziele nicht zu erreichen. Immer mehr Immobilienunternehmen würden auch Objekte mit anteiligem oder vollständigem Leerstand im Ankauf berücksichtigen, wenn sie von den Vermietungsaussichten überzeugt seien. Rund 65% der deutschen und sogar 73% der französischen Immobilien-Investoren nehmen in ihren Heimatmärkten auch Objekte mit Leerständen in die Ankaufsprüfung. Für Union Investment ist „auffällig“ an den Befragungsergebnissen, dass sich in erster Linie einheimische Investoren zutrauen, Leerstände anzukaufen und durch anschließende Vermietung aufzulösen. PLATOW fragt sich hingegen seit Jahren, warum sich institutionelle Investoren nicht auf ihre Wettbewerbsvorteile und eigentlichen Stärken des Immobilienmanagements besinnen und mit Value Add Wertschöpfungspotenziale erschließen.