Immobilien

IVG identifiziert Logistik als Wachstumsmarkt

Die sehr dynamische Entwicklung des Logistikmarktes in den vergangenen 20 Jahren ist ein Abbild der wachsenden, weltumspannenden Warenströme sowie der Menge und Vielfalt der zur Verfügung stehenden Produkte, meint IVG-Research-Chef Thomas Beyerle. Logistik sorgt für den reibungslosen Ablauf der Wertschöpfungskette. Innerhalb von Unternehmen zeigt sich die dynamische Entwicklung durch sich verändernde Arbeitsprozesse, indem Segmente der Wertschöpfungskette ausgegliedert oder in kostengünstigere Länder verlagert werden. Das jüngste IVG Research LAB untersucht deshalb die Auswirkungen der aktuellen Markttreiber Globalisierung, Urbanisierung, Umweltschutz und Interneteinkauf auf die Anforderungen an Logistikimmobilien und ihren Standort.

Diese vier Treiber werden in naher Zukunft die dominanten Faktoren sein, denen sich der Markt ausgesetzt sieht. Sie wirken dabei auf die anstehende Marktentwicklung und haben den stärksten Einfluss durch Flexibilisierung, Internationalisierung, Netzwerke und Nachhaltigkeit, fasst Beyerle zusammen. Trotz zunehmender Bedeutung ist in Kontinentaleuropa eine Risikoaversion gegenüber dem spekulativen Bau von Logistikimmobilien zu spüren, obwohl neue Objekte laut Aussage der IVG rasch von potenziellen Nutzern belegt werden. Neubauten werden eher mit Vorvermietung und built-to-suit errichtet.

Deutschland wird sich im Zuge der Globalisierung noch stärker als Logistikstandort in Europa etablieren. Die Weiterentwicklung des Logistikmarktes in Richtung Osteuropa und Asien lässt die deutschen Standorte ins Zentrum des europäischen Logistikmarktes rücken. Eine Veränderung der Konsumentennachfrage hat sich durch den Internetversandhandel ergeben. Güter werden individuell und einzeln direkt an den Endverbraucher gesendet. Dies bedeutet einen erhöhten Kommissionieraufwand sowie ein kleinteiliges Transportaufkommen. Auch hierbei gilt es, Verkehrsträger zu kombinieren, um Staus auf den Straßen zu vermeiden und den Kunden zeitnah zu beliefern. Der Kombinierte Verkehr, also die Nutzung verschiedener Verkehrsträger auf einem Transportweg, spielt auch im Hinblick auf den Umweltschutz eine Rolle.

Bei der „grünen Logistik“ sind sowohl die Transportmittelwahl als auch die nachhaltige Gestaltung der Immobilie zentrale Themen. Der Einsatz von Bahn und Schiff im Fernverkehr in Kombination mit Lkws für den Nahverkehr lassen den Ausstoß von Treibhausgasen, allen voran CO2, deutlich geringer werden. An den Knotenpunkten zwischen Fern- und Nahverkehr liegt nun die Anforderung an die Logistikimmobilie, eine Anfahrtoption für mehrere Verkehrsträger zu bieten. So genannte Güterverkehrszentren (GVZ) sind beispielsweise darauf ausgerichtet. Die Auswirkungen der Globalisierung sind seit rund 20 Jahren messbar.

In Europa hat sich der Logistikschwerpunkt geografisch in Richtung Osten verschoben. Während noch vor einigen Jahren das Zentrum des Marktes in den Benelux-Staaten lag, bildet heute Deutschland die Drehscheibe des europäischen Logistikmarktes. Vor allem aus Kostengründen werden Produktionsstandorte in die neuen EU-Mitgliedstaaten im Osten verlagert. Der Trend am Logistikmarkt in Richtung Osten ist mit der Weiterentwicklung des asiatischen Logistikmarktes auch auf globaler Ebene zu beobachten. Deutschland punktet im internationalen Wettbewerb mit seiner gut ausgebauten Verkehrsinfrastruktur bei Schiene, Straßen, Häfen und Flughäfen. Ein weiterer Trend, der einen Einfluss auf die Logistikbranche haben wird, ist die fortschreitende Urbanisierung.

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