Immobilien

IVG kauft ehemalige Dresdner Bank-Zentrale in Frankfurt

Der bekannte „Silberturm“ in Frankfurt, die ehemalige Zentrale der Dresdner Bank, wurde an ein Investorenkonsortium unter Führung der IVG Immobilien verkauft. Es fragt sich jedoch, wie Profis immer wieder auf die Idee kommen, dem Markt mitzuteilen: „Über Einzelheiten des Vertrages wurde Stillschweigen vereinbart.“

Statt die wichtigsten Immobilien-Eckdaten mitzuteilen, berichtete die Commerzbank lieber über signifikante Fortschritte in der Energiebilanz. Nur wenig später nach dieser wahrscheinlich absichtlich neugierig machenden Presseinformation der Commerzbank sickerte dann aber doch der Preis von ca. 400 Mio. Euro für den 72 000 qm großen Komplex einschließlich des benachbarten ehemaligen Vorstandsgebäudes durch. Schließlich finanzierte die Bayerische Versorgungskammer mit 190 Mio. Euro „etwas unter 50%“ des Kaufpreises. Bereits 2008 wollte die Commerzbank nach Übernahme der Dresdner Bank das Objekt verkaufen. Das ging damals auf Grund der noch jungen Verwerfungen in Folge der Finanzkrise schief. Neben der IVG sollen acht andere institutionelle Investoren die maßgeblichen Geldgeber sein. Die IVG selbst ist mit 10%, also ca. 20 Mio. Euro, bei den Eigenkapitalgebern dabei.

Die Immobilie ist noch 15 Jahre an die Deutsche Bahn vermietet und wird derzeit saniert. Anfang 2012 soll die Bahn den renovierten „Silberturm“ beziehen. Das Objekt kostete die IVG somit ca. 5 555 Euro pro qm. Zum Vergleich: Die Deutsche Bank-Zwillingstürme kosteten 7 895 Euro pro qm. Etwaige Qualitätsunterschiede der jeweiligen Sanierung können wir extern nicht beurteilen. Bei Image, Lage und Mieterqualität sollte die Deutsche Bank punkten. Während beim „Silberturm“ sowohl im Verkauf als auch in der Vermietung auf Grund der Vielzahl der involvierten professionellen Marktteilnehmer von einer sehr hohen Marktnähe der Transaktionen ausgegangen werden kann, war natürlich der vertragliche Optimierungsspielraum für den Selbstläufer-Publikumsfonds durch den „alles aus einer Hand“-Ansatz der Deutsche Bank-Gruppe größer, so dass nicht automatisch die beiden Immobilienwerte miteinander verglichen werden können.

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