Zwangsversteigerung

Jagdfeld erzielt juristischen Erfolg

Das nach 10 Jahren unsäglicher Zwangsverwaltung unter die Räder gekommene ehemalige Landmarkobjekt „Quartier 206“ an der Friedrichstraße in Berlin, eine der ersten Top-Entwicklungen der Nachwendezeit, bleibt jetzt doch in Händen der Erbauerfamilie.

Trotz eines höheren Gebots eines Unternehmens der Jagdfeld-Gruppe hatte das Gericht im Juni bei der Zwangsversteigerung den Zuschlag der Luxemburger RFR-Gruppe erteilt. Dies lag wohl in der Berliner Historie der Jagdfeld-Gruppe begründet, die zwar mit dem Adlon die wohl prominenteste Entwicklung der Nachwendezeit zum heutigen Berliner Vorzeigehotel durchführte, aber mit dem „Tacheles“ eher Schiffbruch erlitt. Aber schon beim „Tacheles“-Verkauf hatten die finanzierenden Banken und das Grundbuch unterschiedliche Wahrnehmungen der Eigentumsrechte, was zu einem Überraschungsdeal von Jadgfeld führte.

Auch beim „Quartier 206“ war der Zwangsversteigerungszuschlag an das niedrigere Gebot der RFR-Gruppe wohl ebenfalls eher Emotionen geschuldet. Das Berliner Landgericht jedenfalls habe jetzt der Beschwerde des Jagdfeld-Unternehmens stattgegeben und die Versteigerung an die RFR-Gruppe für rechtswidrig erklärt, berichtete am Mittwoch das Unternehmen. Die Zivilkammer erteilte zugleich dem Jagdfeld-Unternehmen, das mit 225 Mio. Euro das höchste Gebot bei der Zwangsversteigerung im Juni abgegeben hatte, den Zuschlag.

Gegen diesen Beschluss seien keine Rechtsmittel möglich, die Entscheidung somit rechtskräftig. RFR habe sich auf Rückfrage noch nicht geäußert, berichtet „TD News“. Jetzt habe die Unternehmensgruppe endlich die Möglichkeit, das im Art déco-Stil errichtete Landmark-Gebäude „Quartier 206“ zu altem Glanz zurückzuführen“, freut sich Anno August Jagdfeld. Von den insgesamt 26 700 qm seien jetzt durch die Zwangsverwaltung 15 000 qm sofort bezugsfähig. Es gebe bereits zahlreiche Mietinteressenten.

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