Immobilien

Jeder zweite Makler befürchtet eine Immobilienblase

Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen gibt seit 2010 jährlich den „Marktmonitor Immobilien“ heraus. 2012 seien die Immobilienumsätze von 165,7 Mrd. auf 168,1 Mrd. Euro gestiegen. Höhere Umsätze seien durch eine Verknappung des Objektangebots verhindert worden.

Durch die allgemeine Verunsicherung, die im Gefolge der Lehman-Insolvenz begann und durch die Krise in Griechenland sowie die Diskussion um den Euro verstärkt wurde, gäbe es eine heftige Umschichtungswelle von anderen Anlageformen in Sachwerte, beschreibt HfWU-Professor Stephan Kippes die Situation. Im Mittelpunkt der aktuellen Studie stehen die Themen Energieeffizienz, die Vermarktung von Problemimmobilien und die Auswirkungen der Wirtschaftskrise. In die Studie flossen Antworten von 560 Unternehmen ein.

Der Anteil der Befragten, die der Meinung sind, dass private Käufer, die derzeit Ihr Geld aus Inflationsangst in Immobilien investieren, überhöhte Preise bezahlen, ist von 20% auf 30% gestiegen. Fast ein Viertel der Befragten meint, dass so auch Ladenhüter über die Theke gingen. Als wichtige Kaufmotivation wird von der Hälfte der Befragten der Mangel an sicheren Geldanlagealternativen gesehen. Trotz dieser kritischen Ansichten gehen 74 % der Befragten davon aus, dass die privaten Käufer gut informiert seien und wüssten, was sie wollen. Energieeffizienz als Vermarktungsfaktor verliere im Vergleich zum Vorjahr an Bedeutung. Aber auch in den vorangegangenen Umfragen waren immer die klassischen Faktoren Lage und Preis vorrangig gewesen. Sanierungen lohnen sich immer seltener. Miet- und Kaufinteressenten gäben sich auf Grund gestiegener Preise und hoher Konkurrenz eher mit negativen Ausstattungsmerkmalen und Umgebungsfaktoren zufrieden. Jeder zweite Makler befürchtet eine Immobilienblase in strukturstarken Gebieten Deutschlands.

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