Jetzt schwächeln auch Logistik-Investments
Savills ermittelt einen Rückgang um 4,1 Mrd. Euro auf rund 1,5 Mrd. Euro. JLL errechnet 1,7 Mrd. Euro nach zuvor 3,9 Mrd. Euro. CBRE kommt gleichfalls auf 1,7 Mrd. Euro nach zuvor 4,3 Mrd. Euro. Die gestiegenen Zinsen hätten auch am Industrieimmobilienmarkt eine neue Grundlage für die Preisbildung geschaffen. Vor allem im großvolumigen und hochpreisigen Segment halten sich die Investoren bedeckt und korrigieren ihre Kaufpreisangebote. Die Anfangsrendite fiel hier nach Schätzungen von Savills um 20 Basispunkte auf 3,2%, während die Verkäufer weiterhin an einer Anfangsrendite von 3% festhalten. CBRE notiert die Spitzenrendite im zweiten Quartal mit 3,15% (-10 Basispunkte), BNPPRE in den Top-Märkten mit 3,1% (Leipzig: 3,3%).
Mit einem unveränderten Preisniveau wäre laut Matthias Pink, Head of Research Germany bei Savills, nur dann zu rechnen, wenn der Zinseffekt vollständig von höheren Mietwachstumserwartungen der Investoren kompensiert würde. Tatsächlich sind die Mieten auch in den vergangenen Monaten gestiegen, besonders im Bestand. Der größte Teil dieses und auch des zu erwartenden Mietwachstums dürfte jedoch von den Investoren bereits eingepreist worden sein. Knappheit, gestiegene erzielbare Mieten und weiterhin hohe Multiplikatoren haben die Grundstückspreise regelrecht explodieren lassen, so Savills. Zuletzt beobachtete das Maklerhaus Grundstücksverkäufe mit Preisen jenseits der 1 000 Euro-Schallmauer.
Da mehrere Investoren ihre Ankäufe zunächst ausgesetzt hätten und abwarteten, rechnet Savills-Director Bertrand Ehm auch im dritten Quartal mit einer gedämpften Investmentaktivität. Etwas Positiver sieht BNPPRE den Markt. Obwohl sich die Unsicherheiten im nächsten Quartal fortsetzen dürften, sei auch für die zweite Jahreshälfte mit einer guten Nachfrage nach Logistik-Immobilien zu rechnen. Bei aller Euphorie sei im Jahresverlauf aber mit sinkenden Multiplikatoren zu rechnen.