Immobilien

Jetzt werden die Fehler für die Zukunft gemacht

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„Wir leben in Zeiten, in denen die Fehler für die Zukunft gemacht werden"", resümierte Sascha Klaus, Vorstandsvorsitzender der BerlinHyp, vor 200 Teilnehmern des „Real Estate Finance Day"", veranstaltet von der der Frankfurt School of Finance und Targa Communication. Für Klaus steigen Mieten und Preise in Höhen, die für den gesunden Menschenverstand nur mit vielen optimistischen Annahmen rechenbar sind.

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Allerdings seien die Rahmenbedingungen wie Zinsen, Kreditvergabe sowie Angebot und Nachfrage stabil. Gerade große institutionelle Investoren würden aber derzeit zu Preisen kaufen, die bei vielen immobilienwirtschaftlich geprägten Kennern Kopfschütteln verursachten. Spätestens im nächsten Zyklus zeige sich dann, wie nachhaltig jetzige Investments seien. Aber auch für Klaus ist das mögliche Wendeszenario noch nicht in Sicht. Am Ende werde die Krise durch einen jetzt noch nicht absehbaren Auslöser kommen.

Insgesamt war für PLATOW ein Teilnehmer-Konsens festzustellen, dass der Immobilienzyklus dem Ende zugehe. In den vergangenen Jahren sei die Branche durch hohe Verkaufspreise verwöhnt worden, doch diese Zeiten seien bereits vorbei, argumentiert Oliver Wiegandt, COO von Pegasus Capital. Käufer würden zunehmend preissensibel. Gleichzeitig verharrten die Baukosten mit weiter steigender Tendenz auf hohem Niveau. Mittlerweile habe die Security auf den Baustellen nicht mehr nur die Aufgabe der Material- und Baustellen-Bewachung, sondern müsse auch noch verhindern, dass andere Handwerksbetriebe die Bauarbeiter auf der Baustelle des Wettbewerbs mit Lockangaboten abwerben.

Bei den Finanzierern nimmt der Druck auf die Margen immer mehr zu. Das mangelnde Neugeschäft beschäftigt die Banker. Zudem würden immer längere Laufzeiten gefordert, die Banken auf Grund der Fristenkongruenz-Problematik nur ungern eingingen. Das Bestandsgeschäft wachse aber zunehmend, so Louis Hagen, vdp-Präsident und Vorstandschef der MünchenerHyp. Ein weiteres Risiko ist die Regulatorik. Das könne auch Probleme aus dem steigenden Bestandsgeschäft aufwerfen. Denn je länger Finanzierungen laufen, desto größer seien die Risiken bei einer späteren, nicht kalkulierten Verschärfung der Regulatorik, so Klaus.

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