Immobilienwirtschaft

JLL fordert Masterplan statt Regulierungswahnsinn

Die Immobilienwirtschaft neigt traditionell dazu, die Probleme eher in der Politik und dem Markt zu sehen als im eigenen Verhalten. Allerdings gab die Marktentwicklung der vergangenen Dekade genügend politischen Spielraum, die Regulierungswut an der Immobilienwirtschaft auszulassen.

Eine Vielzahl an Kommissionen seien in der laufenden Legislaturperiode gebildet worden, die eher konsensual, aber weniger im Rahmen einer kohärenten Gesamtstrategie gewerkelt hätten, klagt JLL. So tummelt sich die Baulandkommission neben dem Wohngipfel und der Mietspiegel-Kommission. JLL-Direktor Marcel Abel sieht zu viele Köche am Werk.

Wie unter einem Brennglas hätten sich die gesellschaftlichen, sozio-ökonomischen und politischen Herausforderungen in der Immobilienwirtschaft durch die Corona-Pandemie verdeutlicht, ergänzt Konstantin Kortmann, Member of the JLL Strategy Board. Nicht nur bei Büro und Handel, sondern auch bei Wohnen stelle sich jetzt vermehrt die Frage nach den Reserven der privaten Nutzer für ihre Miete bzw. Zins und Tilgung ihrer Immobilien.

JLL kommt in einer Studie zu fünf Thesen. 1. Die Mietpreisbremse und der Mietendeckel führen weder zu einer Erhöhung des Angebots an Mietwohnungen noch zu vermehrter Bautätigkeit. 2. Eine Verringerung der Grunderwerbssteuer täte dem Immobilienmarkt gut. 3. Die CO2-Bepreisung im Wärmemarkt löse Kostendruck in den Beständen und sektorübergreifende gesellschaftliche Zielkonflikte aus. 4. In puncto Bodenregulierung könnte das Angebot durch eine bessere (und schnellere) Bodenpolitik ausgeweitet werden. 5. Ausreichender Neubau könne nur erfolgen, wenn er für private Investoren auch attraktiv bleibe.

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