Immobilien

JLL-Immobilienuhr signalisiert Unsicherheit bei Büronachfrage

Deutlich zugelegt haben im 4. Quartal 2012 die Vermietungsumsätze in Europa. Den Rückgang im Gesamtjahr konnte dies jedoch nicht mehr ausgleichen. Der Vermietungsumsatz 2012 lag mit 10,3 Mio. qm in der Summe der Indexstädte von Jones Lang LaSalle (JLL) um 10% unter dem Vorjahreswert.

Der 5-Jahresschnitt wurde um 7% verfehlt. Dagegen konnte das 10-Jahres-Durchschnittsniveau in etwa gehalten werden. Moskau sorgte mit -18% für einen harschen Einbruch in Mittel- und Osteuropa. Aber auch in den westeuropäischen Märkten waren Umsatzeinbußen von insgesamt 6% festzustellen. Die Leerstandsquote liegt weiter bei unter 10% und nahm im vierten Quartal minimal ab. Aktuell liegt die Quote bei 9,6%. Deutlich positiv hat sich die jährliche Nettoabsorption für die Gesamtregion mit 3,4 Mio. qm entwickelt. Das hohe Absorptionsniveau hält bereits seit dem Schlussquartal 2010 an. In Westeuropa sind vor allem die deutschen Märkte für die positive Entwicklung verantwortlich. Die Absorption in Paris und London lag jedoch unter dem Durchschnitt.

Sowohl der Mietpreis-Index als auch der Kapitalwert-Index von JLL gingen im vierten Quartal um 0,6% im Quartalsvergleich zurück. Am oberen Wendepunkt des Zyklus stehen Amsterdam, Paris CBD, Warschau und Genf, wie die JLL-Immobilienuhr für Büroimmobilen im vierten Quartal 2012 ausweist. Knapp hinter dem Höhepunkt liegen Mailand und Zürich. Auf dem Weg zum oberen Wendepunkt befinden sich mit abnehmendem Spiel zur Spitze München, Kopenhagen, Hamburg, Moskau, Berlin, Köln, Düsseldorf und immer näher am Höhepunkt Oslo, Stockholm, Stuttgart, Helsinki und Lyon. In der dynamischen Phase des beschleunigten Mietpreiswachstums befinden sich Manchester, Istanbul, Luxemburg, St. Petersburg, London City und London Westend. Den Talboden knapp vor sich haben Athen, Lissabon, Budapest, Madrid, Rom, Barcelona, Dublin, Bukarest, Brüssel, Edinburgh, Frankfurt, Kiew und Prag.

Trotz Stabilität in den meisten Märkten spiegeln die Büroflächen-Spitzenmieten die wirtschaftliche Flaute. Der europäische Mietpreisindex von JLL, der auf 24 Indexstädten basiert, zeigt bereits das vierte Quartal in Folge eine Negativentwicklung mit -0,6% im Schlussquartal und -1,5% im Einjahresvergleich. Für 2013 erwartet JLL bestenfalls ein geringes Mietpreiswachstum. Die Spitzenmietpreisentwicklung in den eher robusten Volkswirtschaften Deutschlands oder Skandinaviens dürften weiter an Dynamik verlieren. Die Krisenländer müssen mit weiteren Rückgängen rechnen.

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