Markt für Wohn- und Gewerbeimmobilien gespalten
Diese Ambivalenz spiegele sich in den Konjunktureinschätzungen der Teilnehmer für das erste Halbjahr 2013 wider, fasst BBSR-Direktor Harald Hermann zusammen. Hervorstechend sei der ausgezeichnete Trendausblick auf den Wohnungsmarkt. Hier habe ein Umdenken stattgefunden. Aus dem einstigen „Langweiler“ der Branche sei inzwischen ein Hoffnungsträger geworden.
Für den Wohnungsmarkt gehen die Experten inzwischen generell und nicht mehr nur in den Qualitätslagen von einer weiter steigenden Nachfrage aus. Steigende Mieten seien wahrscheinlich. Ernsthafte Marktanspannungen sehen die Experten nicht nur in den Topstandorten, sondern zunehmend auch in den Universitätsstädten. Weiterhin auf Wachstumskurs bleiben nach Ansicht der Branchenkenner die sieben Top-Immobilienmarktregionen in Deutschland. Besonders positiv fällt die Gesamtbewertung für die Regionen Rhein-Main und Düsseldorf-Köln-Bonn aus. Berlin, das zuletzt auf dem vordersten Platz rangierte, wurde überholt. Bei den Wohnungsakteuren liegt Düsseldorf-Köln-Bonn vorne. Die Gewerbebranche sieht München als den attraktivsten Markt an.
Der Gewerbeimmobilienmarkt schwimme dagegen insgesamt noch nicht wieder in sicheren Gewässern. 2012 seien die Bruttoinvestitionen in den Nicht-Wohnbau in allen Quartalen zurückgegangen. Im Büro- und Einzelhandelsmarkt bleibe die Stimmung mit Blick auf Mieten, Nachfrage und Neubau vorerst eingetrübt. Die Rezession in der Euro-Zone und die fortlebende Euro-Schuldenkrise mit ungewissem Ausgang verunsichere die Marktteilnehmer. Je nach Lage differenzierten sich die Märkte immer weiter aus. Fast jeder Befragte aus dem Einzelhandelssektor rechnet mit einer weiter steigenden Flächennachfrage in den 1A-Citylagen. Für die risikoreicheren einfachen Flächen in älteren Gebäuden bzw. in Rand- und Nebenlagen erwarten die Büro- und Einzelhandelsexperten dagegen steigende Leerstände. Mit deutlich optimistischerer Konjunkturstimmung wartet dagegen der Logistikmarkt auf.