Immobilien

Nachhaltigkeit – Noch nicht in allen Ländern Europas ein Thema

Im Rahmen einer europaweiten Befragung zum Thema Corporate Sustainability von 85 börsennotierten Immobilienunternehmen, die in der European Public Real Estate Association (EPRA) gelistet sind, stellen die Researcher der IVG Immobilien derzeit noch große Unterschiede zwischen Staaten und Regionen fest.

Während die skandinavischen Immobilienunternehmen sehr positiv mit dem Thema Nachhaltigkeit umgehen, agieren vor allem polnische und südeuropäische Unternehmen noch sehr zurückhaltend. In den kommenden Jahren werde dieser Abstand aber voraussichtlich kleiner werden, da die Anforderungen der Märkte und der Öffentlichkeit steigen würden. Als Ziel ihrer Nachhaltigkeitsarbeit nannten die Unternehmen weniger Umweltgründe, sondern zumeist eine Reduzierung des wirtschaftlichen Risikos. Imageverbesserung und Erhöhung der Produktivität sind weitere wichtige Gründe. Nachhaltigkeitsstrategien, die keinen direkten wirtschaftlichen Nutzen versprechen, wurden dagegen seltener genannt.

Bei über 90% der Unternehmen interessieren sich die Investoren für ein Nachhaltigkeitskonzept. Knapp 65% der befragten Firmen konnten Nachfrage von Seiten der Mieter feststellen. In rund 22% der befragten Unternehmen wurden bisher eigenständige Nachhaltigkeitsabteilungen etabliert. Die Anzahl der zertifizierten Immobilien steigt weiter an. Besonders das britische BREEAM-Zertifikat wird bei den befragten Unternehmen häufig verwendet. Bislang hat rund ein Drittel der Unternehmen einen Nachhaltigkeits-Fonds aufgelegt. Bei dem Rest passt die Auflage von Fonds nicht zum Geschäftsmodell. Für IVG Research-Chef Thomas Beyerle wird das Thema Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft zunehmend zu einem Wirtschaftsfaktor. Doch klaffe zwischen Anspruch und Wirklichkeit oft noch eine Lücke.

Abonnieren Anmelden
Zur PLATOW Börse