Immobilien

Nachhaltigkeit wird zur Erfolgsbedingung

Aus der Marketingbotschaft „Green“ wurde in der Immobilienwirtschaft in wenigen Jahren eine wichtige Nebenbedingung für den Erfolg. Bei vielleicht 1% zertifizierter Gebäude lassen sich konventionelle Objekte auf dem Zweitmarkt derzeit zwar noch immer einigermaßen vermarkten, aber in 10 oder 15 Jahren wird ein nicht zertifiziertes Gebäude schwer verkäuflich werden.

06. September 2012

Entsprechend sind Nachhaltigkeit und Green Building heute keine Schlagworte mehr, sondern spielen im strategischen Management eines Portfolios eine immer größere Rolle. Geschlossene Fonds erkannten als erste das Vertriebspotential. Hesse Newman machte den Erfolg vor. Inzwischen erkennen Institutionelle den Übergang vom Trend zur Nebenbedingung, um auch in 15 Jahren noch marktfähig zu sein. Catella und das Bankhaus Sarasin legten speziell auch für institutionelle Schweizer Anleger einen „Nachhaltigkeitsfonds“ auf.

Union Investment Real Estate (UIRE) ist einer der Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit bei offenen Immobilienfonds. Einer aktuellen Union-Studie zufolge bilden bereits 34% der 172 befragten Immobilieninvestoren in Deutschland, Frankreich und Großbritannien Nachhaltigkeits-Gebäudekennzahlen wie Energieverbrauch und Abfallaufkommen auf Ebene des Gesamtportfolios ab. Das sind 9 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Befragung. Bei ebenfalls 34% ist das Thema Nachhaltigkeit in die Corporate Social Responsibility eingebunden. 31% gaben an, dass ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten auf einer nachhaltigen Produktstrategie für das Gesamtportfolio basieren. Bei 29% steht ein Produkt bzw. ein einzelnes Green Building im Zentrum der Unternehmensstrategie. „Nachhaltigkeit wird auch in der Immobilienbranche zunehmend ganzheitlich gesehen“, meint UIRE-Chef Reinhard Kutscher.

Die Umsetzung der Nachhaltigkeitsphilosophie im Bestand erfolgt vor allem bei Instandhaltungsmaßnahmen. 62% der Investoren geben an, dass die „Instandhaltung nach nachhaltigen Aspekten“ für sie eine große Rolle spiele. Für 39% der Befragten hat die „Auswahl von Dienstleistern nach nachhaltigen Aspekten“ stark an Bedeutung gewonnen. 35% geben an, auf „grüne“ Mietverträge und „Richtlinien für den nachhaltigen Mieterausbau“ wert zu legen. Dennoch fehlt es den Immobilieninvestoren trotz der zunehmenden Bedeutung von Nachhaltigkeitsaspekten vor allem an einheitlichen Benchmarks. 62% der Befragten betonen die Notwendigkeit von Orientierungsmarken. Andererseits geben nur 20% der Investoren an, in ihren Ländern eindeutige Beurteilungskriterien für nachhaltige Gebäude vorzufinden.

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