Naturgefahren – Noch immer eine lukrative Spielwiese der Assekuranz
Rund zehn Millionen Hausbesitzern fehle lt. Verband der Schutz gegen Elementarrisiken wie Starkregen und Hochwasser. In der Wohngebäudeversicherung lässt sich dies oftmals nur über den Zusatzbaustein „Elementarschäden“ ergänzen. In der Vergangenheit profitierten viele Haus- und Wohnungseigentümer in solchen Fällen häufig von Hilfsgeldern des Staates. Mittlerweile gibt es diese Finanzhilfen der Bundesländer schon lange nicht mehr. Das ist freilich Wasser auf die Mühlen der Assekuranz, die von höheren Prämieneinnahmen profitieren. Auch die Anzahl der Verträge ist gestiegen. Gab es im Jahr 2000 noch 18,1 Mio. Wohngebäudepolicen sind es aktuell 19,5 Mio., wobei das Wachstum in den vergangenen zwei Jahren stagniert.
Für die Versicherungswirtschaft bleibt die Wohngebäudeversicherung neben der Hausratversicherung, die 2018 über 3,1 Mrd. Euro Beitragseinnahmen (+2,6% ggü. Vj.) verzeichnete, die wichtigste Produktsparte in der privaten Sachversicherung. Zwar hat sich das versicherungstechnische Ergebnis in der Wohngebäudeversicherung in den vergangenen zwei Jahren verschlechtert, dennoch bleibt die Sparte mit einer Schadenquote von derzeit 78,6 (2017: 73,0)% weiter lukrativ. 2010 lag diese noch bei 85,8%. Allein die Naturgewalten haben lt. dem jetzt veröffentlichten GDV-Naturgefahrenreport 2018 insgesamt 3,1 Mrd. Euro Versicherungsschäden an Häusern, Autos, Hausrat, Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft verursacht und liegen damit auf Vj.-Niveau. Sturm und Hagel sind mit 2,6 (Vj.: 2,9) Mrd. Euro die schadensschwersten Gewalten. Starkregen und Hochwasser schlagen indes mit gut 500 (300) Mio. Euro zu Buche. Nach Angaben des GDV gehört 2018 zu den vier schwersten Sturmjahren der vergangenen 20 Jahre. Die Gesamtleistungen in der Sachversicherung (gemessen an den Brutto-Aufwendungen) lagen 2018 bei über 15 Mrd. Euro, was einem Zuwachs von hohen 14,6% entspricht. Der Anteil der Wohngebäudeversicherung lag hier bei gut 40%.