Immobilien

Niederländischer Investmentmarkt erreicht Talsohle

Der niederländische Immobilienmarkt ist derzeit schwer gebeutelt. Das betrifft Gewerbeimmobilien ebenso wie Wohnimmobilien. Gerade auch in den Büro-Vorstädten häufen sich die Leerstände. Eine Rundfahrt mit Holländern durch typische Bürostandorte zeigte PLATOW im vergangenen Jahr auf, dass gefühlt die Hälfte der dortigen Immobilien von deutschen geschlossenen Immobilienfonds finanziert worden sein könnte.

Aus dieser Richtung drohen durchaus auch bei realistischer Betrachtung Marktverwerfungen. Andererseits sehen Insider wie Bouwfonds jetzt durchaus die Zeit für Investitionen in Holland kommen. Allerdings bleibt aus unserer Sicht zumindest als Risiko für den Wohnimmobilienmarkt, dass über die steuerliche Abzugsfähigkeit auch privater Zinsen im Zuge der EU-Harmonisierung durchaus nachgedacht werden dürfte. Brandaktuell ist die Studie „New Buyers – New Opportunities“ von Jones Lang LaSalle Niederlande (JLL) erschienen, die gleichfalls den Tiefpunkt für den holländischen Markt als erreicht ansieht.

Direktinvestitionen in niederländische Immobilien würden 2013 voraussichtlich um 8% auf ca. 4,5 Mrd. Euro zunehmen, schätzt JLL. Das zweite Quartal 2013 habe mit einem Transaktionsvolumen von 1,1 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorquartal um ca. 50% zugelegt. Dré van Leeuwen, Leiter Capital Markets, erwartet, dass der niederländische Investmentmarkt die Talsohle erreicht hat. Steigendes Interesse käme auch von ausländischen Investoren, insbesondere aus den USA und dem angelsächsischen Raum. Grund sei, dass die Risikoprämie als Differenz von Immobilienrenditen und Zinsen für Staatsanleihen derzeit eine der höchsten in Europa sei. Das niedrige Preisniveau erleichtere neuen Käufern den Markteinstieg. Viele Engagements seien zudem langfristig angelegt. Das sei ein Anzeichen für das Vertrauen in einen baldigen Aufschwung. Außerdem scheine die Bereitschaft zu wachsen, mehr Risiko einzugehen. Auf dem Büroflächen- und Logistikmarkt konzentriere sich das meiste Interesse auf „Value-add“, opportunistische und notleidende Investitions-produkte. Bei Einzelhandels- und Wohnimmobilien liege der Interessensschwerpunkt dagegen weiterhin auf dem Core-Segment.

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