Immobilien

Nordamerikanische Büromärkte gewinnen an Schwung

Der brandaktuelle „Market Tracker“ des IVG-Research erwartet eine positive Entwicklung der makroökonomischen Rahmenbedingungen für die nordamerikanischen Büroimmobilienmärkte. Die US-Notenbank Fed werde ihre offensive Geld- und Niedrigzinspolitik fortsetzen. Daraus resultiert für 2014 ein Wirtschaftswachstum von ca. 2,7%.

Auch die kanadische Wirtschaft werde im kommenden Jahr nach der aktuellen Abschwächung wieder stärker wachsen. Ein Risikofaktor ist jedoch der relativ hohe Wechselkurs des kanadischen Dollar zum US-Dollar.

Der US-Büromarkt erholt sich zögerlich, gewinnt momentan aber an Schwung. Der Leerstand ist im Jahresverlauf leicht auf 16,8% gefallen. Die Mieten sind um durchschnittlich 1,6% gestiegen. Technologie- und Energiezentren wie Houston, Seattle und Dallas führen mit einer hoher Nettoabsorption die Erholung des US-Büromarkts an. Die zunehmende Verknappung des Flächenangebots von Class A-Immobilien hat in den USA zu einer Erholung auf breiter Front geführt. Dadurch ist die Nettoabsorption für Class B- und C-Immobilien deutlich gestiegen. Dagegen verhalten sich viele kanadische Unternehmen sowohl auf Grund der makroökonomischen Rahmenbedingungen als auch der nur geringen Verfügbarkeit an hochwertigen innerstädtischen Flächen eher abwartend. Ab 2014 werde jedoch in großem Umfang innerstädtische Nachfrage marktrelevant. Noch bewegt sich aber die kanadische Leerstandsquote im Aufwärtstrend. Sie ist im Vergleich zur Vorjahresmitte um einen halben Prozentpunkt gestiegen.

Bei einem weiteren Anstieg der Beschäftigung rechnet das IVG-Research mit einer positiven Entwicklung der US-Büroflächenmärkte im laufenden und im kommenden Jahr. Die Knappheit an hochwertigen und großen Flächen werde zu einer Erhöhung der Nachfrage in den Bereichen Class B und Suburban mit sinkenden Leerständen führen. Die Technologie- und Energiezentren würden weiterhin am meisten profitieren. Dagegen würden sich Budgetkürzungen in Washington in steigenden Leerständen und sinkenden Mieten niederschlagen. Hingegen bleibt der Ausblick für den kanadischen Bürovermietungsmarkt gedämpft. Angesichts einer Vielzahl innerstädtischer Büroprojekte und hoher Leerstände in den niedrigeren Kategorien bestehe wenig Spielraum für steigende Mieten.

Die nordamerikanischen Investmentmärkte bleiben dynamisch. Mit einem Umsatz von 25 Mrd. US-Dollar allein im dritten Quartal (+43%) sieht IVG Research aktuell die Preise unabhängig vom betrachteten Marktsegment auf dem höchsten Stand seit Ende 2009. Der CMBS-Markt habe sich spürbar erholt und erhöhe die Kreditverfügbarkeit. Insgesamt seien die Finanzierungskosten durch den Anstieg der Zinsen trotz knapperer Marge gestiegen. Durch die sehr hohen Preise für Spitzenobjekte sind Ausweichbewegungen auf weniger überteuerte Märkte entstanden. Der Anteil internationaler Investoren, vor allem aus Asien, überschreite inzwischen sogar das Vorkrisenniveau. Auch in Kanada bleiben die Renditen für erstklassige Objekte unter Druck, obwohl zwischenzeitlich die Finanzierungskosten deutlich gestiegen sind. In der ersten Jahreshälfte sind kanadische Immobilien im Wert von 14,4 Mrd. kanadische Dollar (+8%) umgesetzt worden. Im Bürosegment ist allerdings auf Grund der Abschwächung der Vermietungsmärkte ein deutlicher Rückgang von 5,1 Mrd. auf 3,2 Mrd. kanadische Dollar festzustellen. Der stärkste Rückgang mit -70% war in Vancouver zu verzeichnen gewesen.

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