Pandemie-Verlierer Frankfurt – Die Hoffnung stirbt zuletzt
Die Eckdaten des Frankfurter Büromarktes nach Analyse von blackolive ergeben einen Einbruch beim Flächenumsatz im Vorjahresvergleich von 55% auf 125 000 qm. JLL sieht einen Rückgang von 60%, GPP errechnet -55% und Colliers recherchiert -56%. Dennoch stieg die Spitzenmiete leicht um 2 bis 3% auf 41,50 Euro (JLL) bzw. auf 45 Euro bei blackolive. Hier machen Incentives den Markt intransparent. Die Incentive werden auch die erste Phase einer möglichen Mietanpassung nach unten in der Jahresstatistik abfangen.
Weiter ermittelt blackolive eine Durchschnittsmiete von 21,40 Euro (+9%) und einen Leerstandsrückgang um 7% auf 824 800 qm bei einem Büroflächenbestand von knapp 11,5 Mio. qm. Daraus errechnet sich eine Leerstandsquote von 7,2%. Die Fertigstellungen belaufen sich bis Ende 2021 auf 516 300 qm, wovon allerdings 66% aktuell bereits vermietet sind, sofern die Mietverträge halten. Der größte Abschluss des zweiten Quartals ist nur 3 800 qm groß.
Bei den Mieten bleibt blackolive gegen die Erkenntnisse der Wissenschaft zur Preisbildung in oligopolistischen Märkten und alle Erfahrungen optimistisch. Mieter aus dem hochpreisigen Central Business District (CBD) könnten sich nun in die angrenzenden Lagen orientieren, wie etwa das Europaviertel, der Frankfurter Osten im Bereich um die EZB oder die City West. Daher werde es dort auch nicht zu einem Preisverfall kommen, da der Nachfragedruck die Preise stabil halten werde. Der CBD mit seinem begrenzten Platzangebot und der besonderen Prestigelage werde auch in Zukunft Mieter anziehen. Top-Objekte würden auch künftig ihren hohen Preis haben. Mit einer massiven Zunahme des Leerstands sei trotz Corona nicht zu rechnen, glaubt blackolive. Gestartete – auch spekulative – Projekte würden realisiert werden. Sicher wird die Nachvermietung des „Trianon“ nach dem Auszug der DekaBank für den Markt Zeichen setzen.