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Paris und London sind Europas Einzelhandels-Hochburgen

Die extreme Kluft zwischen Paris und London mit einer Spitzenmonatsmiete von 1 958 Euro bzw. 1 584 Euro pro qm und dem Verfolgerfeld, das mit Mailand, München, Rom, Berlin und Frankfurt einen Riesenabstand wahrt, gehe zu einem großen Teil auf die zentralistische Struktur in UK und Frankreich zurück, erklärt Dirk Wichner, Head of Retail Leasing bei JLL Germany.

In Deutschland mit dezentraler Struktur sähe das zwar deutlich anders aus, jedoch sei München hinter Mailand Europas viertteuerste Stadt. Alle deutschen Big 7 sind auf den ersten 17 Plätzen der teuersten Handelsplätze Europas zu finden.

Ein entscheidender Faktor für die Umsätze in den Toplagen der Metropolen ist der Tourismus. Das zeigen trotz Wirtschaftsschwäche Italiens die Spitzenplatzierungen von Mailand und Rom. Überraschend ist, dass alle sieben deutschen Vertreter vor Trendstädten wie Amsterdam, Stockholm und Oslo landen. Die Kombination aus Einwohner, Tourismus und Einzugsgebiet macht sogar Stuttgart mit den skandinavischen Hauptstädten wettbewerbsfähig. Trotz E-Commerce würden die Spitzenmieten in Europa zumindest stabil bleiben, wahrscheinlich sogar noch weiter steigen. Das gelte aber nur für die absoluten Toplagen in allen Städten. Neben- und B-Lagen hätten es zunehmend schwerer, Umsätze auf sich zu ziehen, so JLL. Die Corona-Effekte dürften hier allerdings noch nicht eingepreist sein.

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