Peter Feldmann – Jeder bekommt sein Fett ab
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So war es ein geschickter Schachzug des OB, das von ihm vorangetriebene und populäre Thema „Wohnen für alle“ mit Frank Junker, dem Geschäftsführer der ABG Frankfurt Holding GmbH, als Hauptredner zu besetzen. Junker kennt die Sorgen und Nöte der Mieter und Wohnungssuchenden in der Metropolregion, wo Mieten derzeit rasant steigen und bezahlbarer Wohnraum knapp ist. Die ABG bietet mit einem Bestand von rund 50 000 Wohnungen Wohnraum für fast ein Viertel der stark wachsenden Frankfurter Bevölkerung. Bis 2017, so Junker, sollen 4 000 Wohnungen dazukommen, durch behutsame Nachverdichtung, aber möglichst auch durch Umwidmung der immer noch vorhandenen Agrarflächen innerhalb des Stadtgebiets.
Vor vier Jahren sah die Rednerliste beim Neujahrsempfang der Stadt anders aus. Damals standen wie heute hessische Landtagswahlen an und Roth bot Roland Koch die Bühne des Hauptredners. Diesmal musste Volker Bouffier mit dem Stehplatz in der ersten Reihe Vorlieb nehmen. Allein reden durfte er nicht, wurde aber ob seiner Schulpolitik nach vorheriger Ankündigung von Feldmann angegriffen. Frankfurts OB und einstiger SPD-Hinterbänkler im Römer gibt sich zunehmend kämpferisch. Aber, und das machte ihn an diesem Abend für viele glaubwürdig, er teilt nach allen Seiten aus.
So bekundete Feldmann frei von der Leber weg, dass er von seinen Bezügen als OB sehr gut leben könne. Er müsse sich jedenfalls nicht mit Vorträgen Geld dazu verdienen. Dieser Seitenhieb gegen Parteifreund und SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück wurde im bürgerlich-liberalen Frankfurt mit großer Aufmerksamkeit registriert und hat das Punktekonto von Feldmann, der zu Beginn seiner Amtszeit kaum einen Stich landen konnte, weiter erhöht.
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