Immobilien

Positive Bilanz für deutschen Hotelinvestmentmarkt

In Deutschland wechselten im vergangenen Jahr Jones Lang LaSalle (JLL) zufolge Hotels in Portfolien und mit einem Einzeltransaktionswert von mehr als 10 Mio. Euro für insgesamt 950 Mio. Euro den Eigentümer (+20%).

Lt. Colliers International summierte sich das Jahresergebnis auf gut 1,1 Mrd. Euro (+19%), wobei Verkäufe mit einem bei institutionellen Investoren im Fokus stehenden Volumen von über 10 Mio. Euro ca. 990 Mio. Euro ausmachten. Damit sind die Trends deckungsgleich. JLL sieht das Ergebnis damit knapp unter dem Zehnjahresdurchschnitt (2000-2010) von 960 Mio. Euro. Das Jahresergebnis spiegele das insgesamt positive Umfeld für Hotelinvestments in Deutschland wider und führe den Aufwärtstrend des Vorjahres fort. Insgesamt 25 Einzeltransaktionen summierten sich 2011 auf 800 Mio. Euro (2010: 17 Transaktionen mit insgesamt 400 Mio. Euro). Viele Hoteleigentümer nutzen die aktuell noch gute Entwicklung der operativen Cashflows zum Verkauf. Während 2010 keine Einzeltransaktion die Schwelle von 40 Mio. Euro überschritten hatte, gab es 2011 fünf Deals zwischen 60 Mio. und 110 Mio. Euro. Die fünf größten Objekte (Radisson Blu Hotel Frankfurt, Scandic Hotel in Berlin, Frankfurt Marriott Hotel, A-ROSA Sylt Hotel und Steigenberger Airport Hotel Berlin) machten 50% des gesamten Einzeltransaktionsvolumens aus. Der durchschnittliche Kaufpreis pro Einzeltransaktion lag im vergangenen Jahr bei rd. 32 Mio. Euro (2010: 23 Mio. Euro).

Ein im Jahresvergleich komplett unterschiedliches Bild ermittelt Colliers. Während 2010 Eigennutzer und Corporates sowie offene und geschlossene Immobilienfonds mehr als die Hälfte des angelegten Kapitals investierten, waren es 2011 vor allem private und risikofreudige Investoren, die den Markt prägten. Sechs der zehn größten Transaktionen des Jahres entfielen auf diese Käufergruppen. Bei Portfolien herrschte hingegen Flaute. Mit sechs Hotels in drei Portfolien wurden insgesamt rund 150 Mio. Euro umgesetzt (-60%). Auf dem Markt sind derzeit das SITQ-Portfolio Europa mit elf von 18 Hotels in Deutschland, das QMH-Portfolio mit 20 deutschen Hotels und das Kempinski-Portfolio mit vier Hotels in Deutschland. Sie konnten bis zum Jahresende nicht umgesetzt werden. Wie schon im Vorjahr zeichneten ausländische Investoren 2011 für ca. 61% (575 Mio. Euro) des Gesamttransaktionsvolumens verantwortlich (2010: 525 Mio. Euro, 66%). JLL erwartet für 2012 ein Gesamt-Transaktionsvolumen auf ähnlichem Niveau wie 2011. Das entspricht der Erwartung von Colliers, wobei die zu erwartende restriktive Finanzierungspolitik der Banken, speziell bei Hotels Sorgen bereite.

Abonnieren Anmelden
Zur PLATOW Börse