Positive Trends auf den Wohnungsmärkten
Daher seien einige lokale Wohnungsmärkte sehr angespannt. Trotz der Warnungen vor einer drohenden Preisblase sei aber im internationalen Kontext der deutsche Wohnungsmarkt ausgesprochen solide und stabil. Auf Grund der jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrisen und der anhaltenden Euro-Sorgen sei das Wohnimmobilieninvestment als Ausdruck verminderter Risikotoleranz sehr gefragt.
Daher befinde sich auch der deutsche Wohnungsportfolio-Transaktionsmarkt mit einer Steigerung von 70% im Jahr 2012 auf 11,1 Mrd. Euro im Boom. Nach den starken Preissteigerungen der Jahre 2011 und 2012 dürfte sich nun nach Ansicht von KGAL die Preiskurve für deutsche Wohnimmobilien zunehmend abflachen. Die durchschnittliche Preisentwicklung sieht die KGAL für 2012 bei 3%. Die bundesdeutsche Mietentwicklung lag 2012 mit 2,7% nur wenig über der Inflationsrate. Für 2013 erwartet die KGAL sowohl für Mieten als auch Kaufpreise eine moderate positive Entwicklung auf aktuellem Niveau. Der Wohnungsneubau näherte sich erst 2012 nach langen Flautejahren mit 216 000 Wohneinheiten (+18%) erstmals an den Mindestbedarf an. Für den Zeitraum bis 2020 wird ein jährlicher Neubaubedarf von 225 000 bis 300 000 Wohnungen ermittelt. Für 2013 prognostiziert KGAL 236 000 und für 2014 über 250 000 Wohnungsfertigstellungen.
Mit Blick auf die Bubble-Diskussion macht KGAL deutlich, dass ein Vergleich mit den Preisblasen in den USA, Spanien, Irland und England nicht sinnvoll sei. In der Euro-Zone und auch in den USA hätten sich von 1995 bis zur Krise die Preise annähernd verdoppelt. In Deutschland seien sie bis zum Vergleichszeitpunkt noch unter den Werten von 1995 geblieben. Erst zuletzt hätten die deutschen Preise etwas stärker aufgeholt. Jedoch sieht Euroland im Vergleich zu 1995 trotz Konsolidierung wieder einen Indexwert von über 180 Punkten, während Deutschland noch nicht einmal bei 110 Zählern steht. Selbst die größeren Preisschübe in Hamburg oder München seien im internationalen Kontext vergleichsweise gering. Zudem seien die Miet- und Preisanstiege nicht spekulativ, sondern demografisch bedingt. Auch das Kreditverhalten lasse keinerlei Blasen-Symptome erkennen. Seit 2003 sei das Kreditvolumen nur um 7% gestiegen. Die „Blasen-Länder“ wie Irland und Spanien verzeichneten in ihrer prosperierenden Phase ein Kreditwachstum von über 150%. KGAL sieht also allenfalls ein Phänomen punktueller Übertreibungen in besonders attraktiven Wohnlagen.