Immobilien

Praktiker als Schlecker-Déjà-vu

Die Pleite von Praktiker überrascht nicht. Joachim Stumpf, GF der BBE Handelsberatung GmbH und der IPH Handelsimmobilien GmbH sieht Praktiker als ein Déjà-vu der Schlecker-Insolvenz. Die Schuld gibt er dem Management. In einer Betriebsform wie dem Fachmarkt, bei dem für die Kunden günstige Preise ohnehin schon einer der Hauptgründe für einen Einkauf sind, sei der Versuch einer Differenzierung über den Preis sinnlos. Er werde schnell ruinös. Wettbewerber hätten bessere Differenzierungsstrategien entwickelt.

So setze Hornbach auf die Profiheimwerker. Obi und Toom sprächen mit ihrem Wohnen- und Einrichten-Sortiment auch Frauen an. Und Bauhaus habe einen Drive-in, in dem bequem große Teile in das Auto gepackt werden können. Falsche Positionierung werde auch Großen zum Verhängnis. Mit Max Bahr gäbe es ein positives Beispiel von hoher Service- und Sortimentskompetenz im eigenen Haus.

Susanne Klaußner, GF-Vorsitzende GRR Real Estate Management GmbH, ergänzt, dass Praktiker ein durchdachtes Konzept und eine klare Positionierung gegenüber den Wettbewerbern fehle. Die ausgebliebenen Investitionen in ein zeitgemäßes Storedesign hätten Praktiker in einem umkämpften Markt letztendlich in die Insolvenz geführt. Für Pamera-GF Filipe Costa sind Kunden längst nicht mehr nur durch die billigsten Schnäppchen zu gewinnen. Die reine Preis-Orientierung sei überholt.

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