Immobilien

Preisanstieg bei Wohnimmobilien verlangsamt sich weltweit

Im weltweiten Vergleich der Wohnimmobilienpreise verzeichnet Knight Frank im zweiten Quartal nur ein Wachstum von 0,1%. Im Jahresvergleich liegt der Anstieg bei 1,7%. An 23 der 50 untersuchten Standorte sind die Preise im zweiten Quartal gesunken. Grund für die statistische Verlangsamung ist die Verringerung der Teuerung in China, Singapur und Indien. Die Preise haben von Juni 2010 bis Juni 2011 „nur“ noch einstellig zugenommen.

In den Jahren zuvor konnten diese Märkte noch zweistellig zulegen. Vor allem in Singapur hat sich das Preiswachstum von 37% in 2010 auf jetzt 6,7% erheblich verlangsamt. Asien bleibt mit einem durchschnittlichen Preisanstieg von 8% zum siebten Mal in Folge der Kontinent mit dem größten Mietpreiswachstum. Insgesamt kühlt sich der überhitzte Markt ab. Maßnahmen der Regierungen zeigen Erfolge. Vor dem Hintergrund der exorbitanten Entwicklung in Asien stellt sich die Frage nach der Aussagefähigkeit der weltweiten Statistik, in der Entwicklungen reifer Länder einfach untergehen.

So war in Nordamerika und Europa der jährliche Preisanstieg mit 0,9% respektive 0,1% am schwächsten. Mit einem Jahresplus von 2% sticht Deutschland im europäischen Vergleich sogar als starker Standort hervor. In unseren Breitengraden überraschen Frankreich (9,1%, Rang 6 des Wachstums-Rankings), Norwegen (6,5%, Platz 10) und die Schweiz (4,5%, Platz 16) mit kräftigen Preisaufschlägen. Am unteren Ende der Tabelle finden sich die Euro-Krisenstaaten, deren Preisverfall sich allerdings mit dem Blick auf zehn Jahre zurück deutlich relativiert. Denn seit der Euro-Einführung bis zum Peak hatten sich die Preise bei den damaligen Euro-Profiteuren der niedrigen Zinsen regelmäßig zumindest verdreifacht bis versechsfacht. Den stärksten Preisverfall verzeichnen Irland mit -12,8% und Russland mit -12,1%. Von Irland und Spanien abgesehen hat sich aber auch der Absturz der Schlusslichter verlangsamt. Knight Frank rechnet aber insgesamt wieder mit einer positiveren Preisentwicklung, da niedrige Zinsen den Transaktionsmarkt beleben werden.

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