Renditen in europäischen Gewerbezentren bleiben stabil
Wir fragen uns, wie Investoren an einem technischen Verbrauchsgegenstand, wie es Spitzenimmobilien nun einmal sind, mit echten Renditen nach Erwerbsnebenkosten, Management, Instandhaltung sowie nicht umlegbaren Mietnebenkosten von unter 3% jemals Geld verdienen sollen. Bei diesen niedrigen Renditen geht das wohl nur noch über eine Mietexplosion. Die Zins-/Rendite-, die Nachvermietungs- sowie die Technik- und Kostenrisiken übersteigen bei weitem die Chancen. Das deutet nach unserer Erfahrung auf eine Blasenbildung durch den „Lemminge-Effekt“ hin – ausgelöst durch angestellte Investmentmanager mit Anlagedruck, Usancen persönlicher Risikovermeidung der Entscheidungsstrukturen und dem neuen Makler-Vertriebsargument einer hohen Zinsdifferenz im Vergleich zu „risikolosen“ Bonds. Doch sind Immobilieninvestitionen definitiv nicht risikolos. Über Staatspapiere wollen wir hier gar nicht sprechen.
Die niedrigen Renditen seien zum einem auf eine weiterhin hohe Nachfrage nach hochwertigen Bestandsobjekten zurückzuführen, zum anderen spiegelten sie das Anlegervertrauen in eine positive Mietentwicklung wider, führt Savills aus. Sie würden in den sicheren Märkten stabil bleiben, in den peripheren Märkten aber weiter steigen. In Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Schweden fand im ersten Halbjahr 2012 ca. 85% des gesamten Transaktionsgeschehens statt. Bis zum Jahresende sollte ein Gesamtinvestitionsvolumen in Europa von ungefähr 92 Mrd. Euro erreicht werden. Das entspräche einem Rückgang von ca. 5% gegenüber 2011. Da nach wie vor genügend Eigenkapital für Investitionen zur Verfügung steht, beobachten die Researcher eine Verlagerung von traditionellen Spitzensegmenten auf spezialisierte alternative Anlageklassen wie Hotels, Studenten- und Pflegeheime.