Immobilien

Retail-Investments mit starkem Umsatzrückgang

Die in den vergangenen beiden Jahren stark in den Vordergrund gerückten Einzelhandelsinvestments mussten im ersten Halbjahr 2012 einen deutlichen Rückschlag verkraften. Dies melden unisono BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) und Jones Lang LaSalle (JLL).

Mit einem Investitionsvolumen von rund 3,15 Mrd. Euro verfehlten sie das Rekordergebnis des Vorjahres um 47%, wie die Analyse von BNPPRE ergibt. Bis Ende Juni verzeichnete JLL ein aufgelaufenes Transaktionsvolumen von rund 2,8 Mrd. Euro gegenüber 6 Mrd. Euro im Vorjahr. Bemerkenswert ist für BNPPRE, dass sich der Rückgang auf alle Teilnutzungssegmente erstreckt. Besonders deutlich fiel das geringere Transaktionsvolumen im Segment großflächiger Shoppingcenter aus. Verantwortlich hierfür sei allerdings nicht mangelndes Interesse, sondern das nicht ausreichende Angebot an Core-Objekten, bestätigen sowohl BNPPRE-Chef Piotr Bienkowski als auch Einzelhandelschef Jörg Ritter von JLL.

An den Big-6-Standorten fiel lt. BNPPRE der Umsatzrückgang noch stärker aus als bundesweit. Mit 861 Mio. Euro ging das Transaktionsvolumen in Retail-Objekte um 62% zurück. Nur München konnte mit einem Umsatz von 294 Mio. Euro fast an das Vorjahresergebnis anknüpfen. Am deutlichsten fielen die Einbußen in Köln (-93%) und Düsseldorf (-82%) aus. Aber auch Hamburg (-70%), Berlin (-67%) und Frankfurt (-50%) blieben schwach.

Trotz des geringen Angebots erreichen Shoppingcenter einen Anteil von 45% am Gesamtumsatz. Beeinflusst wird die Statistik aber durch den Großdeal von Unibail-Rodamco, die sich umfangreich an mfi und dem Ruhr-Park beteiligt hat. Fach- und Supermärkte kamen auf 29%. In innerstädtische Geschäftshäuser wurden 23% des Investmentumsatzes investiert. Nachdem sich die Spitzenrenditen insbesondere 2010, teilweise aber auch noch 2011 deutlich nach unten bewegt haben et vice versa die Preise gestiegen sind, besteht jetzt Konsolidierung auf 2011er Niveau. Die Netto-Anfangsrenditen für innerstädtische Geschäftshäuser bewegen sich an den deutschen Top-Standorten zwischen 4,2% in München, das nach wie vor den teuersten Standort darstellt, und 4,5% in Berlin. Für Hamburg werden aktuell 4,25%, für Düsseldorf 4,3%, für Köln 4,35% und für Frankfurt 4,45% notiert. Im Durchschnitt der sechs wichtigsten deutschen Standorte liegt sie bei 4,34% und damit wieder in etwa auf dem Niveau von 2006 und 2007. Die Spitzenrendite für Shoppingcenter liegt unverändert bei 5%. Für Fachmarktzentren sind 6,5% und für einzelne Fachmärkte 6,9% anzusetzen.

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