Immobilien

Retail-Investments steigen klar

Das Investitionsvolumen in Einzelhandelsobjekte legte laut BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) im 1. Halbjahr um 18% auf gut 3,7 Mrd. Euro zu. Jones Lang LaSalle ermittelt ein Transaktionsvolumen von knapp 3,8 Mrd. Euro. Die Trends entsprechen denen von BNPPRE. Damit konnten Retail-Investments von der allgemeinen positiven Entwicklung in Deutschland profitieren. BNPPRE hat acht Transaktionen mit einem Volumen von über 100 Mio. Euro registriert. Dabei handelte es sich um fünf Einzel- und drei Portfolio-Deals. Die wichtigsten Verkäufe waren der Kö-Bogen in Düsseldorf mit über 400 Mio. Euro und die Kaiserplatz-Galerie in Aachen mit knapp 300 Mio. Euro.

Weitere wichtige Geschäfte : One Goethe Plaza und Zeil 94 in Frankfurt. Einzelobjekte machten 77% bzw. 2,87 Mrd. Euro aus. Für 840 Mio. Euro gingen Einzelhandelsportfolios über die Theke. Die großen sechs Standorte haben von der positiven Entwicklung am meisten profitiert. Sie legten um 66% auf gut 1,43 Mrd. Euro zu. Düsseldorf kam durch den Kö-Bogen auf 492 Mio. Euro, Berlin auf 403 Mio. Euro und Frankfurt auf 365 Mio. Euro. Rückwärts ging es in Hamburg mit 141,5 Mio. Euro (-30%) sowie Köln und München, wo mit 18 Mio. bzw. 12 Mio. Euro nur kleinere Transaktionen stattfanden.

Laut BNPPRE haben gerade sicherheitsorientierte Anleger ein hohes Interesse an Einzelhandelsimmobilien. Entsprechend haben die Spitzenrenditen ihr niedriges Niveau behalten. Auch JLL sieht die Renditesituation stabil. Innerstädtische Geschäftshäuser in Top-Lagen hatten bis Ende vergangenen Jahres an vielen Standorten noch leicht nachgegeben. Die Netto-Anfangsrenditen für Highstreet-Objekte liegen in der BNPPRE-Statistik zwischen 4,05% in München und 4,35% in Berlin. Hamburg mit 4,1%, Düsseldorf und Köln mit 4,2% und Frankfurt mit 4,3% liegen dazwischen. Der Mittelwert der Spitzenrenditen in den sieben großen Metropolen liegt laut JLL bei 4,13% gegenüber 4,2% bei BNPPRE.

Das heißt übersetzt, dass Anleger die 23- bis 25-fache Jahresmiete bezahlen, wobei noch die Erwerbsnebenkosten zu berücksichtigen sind. Nach nicht umlagefähigen Nebenkosten und Erwerbsnebenkosten ergibt sich eine faktische Rendite im tiefen 3%-Bereich. Die Refurbishment-Analyse der Deutschen Hypo hatte unlängst belegt, dass solche Objekte zudem noch mindestens alle zehn Jahre mit erheblichem Aufwand saniert werden müssen.

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