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S&K-Skandal schadet Fondsvertrieb mehr als die Regulierung

Die Umsetzung der europäischen AIFM-Richtlinie hat in Deutschland zu weit mehr Regulierungswut und Verunsicherung geführt als in den anderen EU-Staaten. Fairvesta, einer der wenigen mittelständischen Fondsinitiatoren mit guten Platzierungsergebnissen, erzielt rund 50% des Umsatzes im Ausland. Fairvesta-Sprecher Otmar Knoll registriert in Österreich und Frankreich, die ebenfalls den EU-Vorschriften zur Regulierung unterliegen, und in der mit vergleichbaren Regeln operierenden Schweiz gleichfalls intensive Diskussionen, aber eine weitaus geringere Verunsicherung. Das laufe definitiv ruhiger ab als in Deutschland, meint Knoll im Backgroundgespräch.

Nachdem sich die Fondsplatzierungen nach Angaben des Branchenverbands VGF im ersten Quartal auf schon schwacher Basis noch einmal halbiert haben, zeigt sich Knoll mit einem Unternehmens-Umsatzrückgang von 15% im Vergleich zu einer hohen Vorjahresbasis noch zufrieden. Dabei habe der S&K-Skandal und die damit verbundenen Pleiten von FIHM und der DCM AG mehr geschadet als alle Diskussionen um den Paragrafen 34 f.

Mit Blick auf die vergleichsweise hohen Renditeversprechen von Fairvesta, die aus opportunistischem Einkauf und gutem Asset Management resultieren sollen, verweist Knoll auf ein Einsichtsrecht von Kunden und Beratern. Bis zu zehn Gäste am Tag hätten von ihrem Recht Gebrauch gemacht, in die Bücher zu schauen und sich zu vergewissern, welche Preise Fairvesta gezahlt habe und wie hoch die erzielten Mieten seien. Die oft angeführten Fondsalternativen Anleihen und Versicherungen sieht Knoll eher zurückhaltend. Sie können die Rückgänge im Geschäft mit Geschlossenen Fonds kurzfristig nicht ausgleichen. Außerdem dürften nur die wenigsten Berater Anleihen vermitteln. Das sei z.B. im Ausland kein Problem.

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