Schattenmieten spalten Wohnungsmarkt
In vielen Statistiken hat der „zum Wohl der Mieter“ eingeführte Mietendeckel die Mieterhöhungen gestoppt. Das wird in Berlin trotz abbrechender Neubauzahlen als Erfolg gefeiert. Die Praxis sieht wohl anders aus.
Es habe sich eine „Schattenmietsituation“ eingestellt, berichtet der Wohnungsspezialist F+B im aktuellen „Wohn-Index Deutschland“. In Berlin existiere ein zweigeteilter Mietenmarkt mit auf der einen Seite noch vereinbarten Marktmieten und auf der anderen Seite mit „offiziellen“ Mietendeckel-Mieten. Der Vermieter behalte sich im Vertrag die Nachforderung der Differenz zwischen Deckelmiete und Marktmiete vor, sollte sich die Verfassungswidrigkeit der Regulierung erweisen.
Diese Zweipreisstrategie macht es schwierig, das „wahre“ Niveau der Angebotsmieten zu erfassen. In den von F+B untersuchten 3 133 Wohnungen lag die gedeckelte Durchschnittsmiete bei 7,05 Euro. Die angegebene, voraussichtlich zu zahlende Marktmiete dieser Wohnungen lag aber im Durchschnitt mit 13,63 Euro fast doppelt so hoch.