Stärkster Stimmungseinbruch seit drei Jahren
Das Ergebnis der 80. Monatsbefragung des Deutsche Hypo Immobilienkonjunktur-Index ist eindeutig. Die befragten Branchen-Experten schätzen den deutschen Immobilienmarkt und die damit zusammenhängenden Investment- und Ertragserwartungen deutlich schlechter ein als zuvor. Mit einem Rückgang um 11,7% stürzte das Immobilienklima auf 118,1 Punkte förmlich ab und liegt aktuell auf dem Niveau vom Dezember 2012. Sowohl das Investmentklima mit -11,9% als auch das Ertragsklima mit -11,5% brachen zweistellig ein. Die negative Stimmung spiegelt sich in allen Segmenten. Die stärksten Verluste verzeichnete mit -16,3% das Industrieklima. Aber auch Handel (-9,2%), Büro (-14,1%) sowie das sonst recht stabile Wohnsegment (-10%) gaben im Stimmungsindex deutlich nach.
Deutsche Hypo-Chef Andreas Pohl sieht Deutschland zwar schon relativ weit oben im Immobilienzyklus angekommen, doch einen abrupten Abschwung sieht er nicht. Den hat übrigens auch 2008 niemand gesehen. Auch PLATOW hatte damals zwar den Lemminge-Effekt als logische Erwartung genannt, sich aber in der Einschätzung dann doch auf ein soft landing verständigt. Wir hatten uns zuwenig mit Lemmingen beschäftigt. Denn, was wie freiwilliger kollektiver Selbstmord aussieht, ist in Wahrheit ein Geschubse von hinten, das die vorderen Reihen ins Wasser schiebt. Genau das passierte im Finanzsystem in der Krise. Und seither hat sich an den Mechanismen moderner Non-Recourse-Finanzierungsvehikel nichts geändert. Das bewies zuletzt das zwanghafte Bankenverhalten im Skandal um die IVG-„Gurke“ in London.