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Starkes M&A-Jahr trotz Corona

Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie war 2021 für den deutschen M&A-Markt ein starkes Jahr. Laut “M&A-Telegramm” der Kanzlei Cleary Gottlieb Steen & Hamilton gelangen erneut großvolumige Abschlüsse wie die Übernahme der Deutsche Wohnen durch Vonovia und Finanzinvestoren zeigten sich weiterhin kaufbegeistert. Gleichzeitig machten sich aber auch die Verschärfungen des Außenwirtschaftsrechts bemerkbar, die Investmentkontrolle ist mittlerweile fester Bestandteil von M&A-Prozessen.

Nahezu unbeeindruckt von der Corona-Pandemie zeigte sich 2021 der deutsche M&A-Markt. Durch den Zusammenschluss der Immobilienunternehmen Vonovia und Deutsche Wohnen entsteht Europas größter Wohnimmobilienkonzern. Auch bei der Deutschen Telekom war einiges in Bewegung, die Bonner trennten sich für 5,1 Mrd. Euro von ihrer niederländischen Beteiligung und stockten gleichzeitig ihren Anteil an T-Mobile US auf rd. 48,4% auf. Mit dem US-Partner Softbank kommt zudem ein neuer Großaktionär an Bord. Auch HeidelbergCement findet mit Martin Marietta Materials einen Abnehmer für Teile des US-Geschäfts im Wert von 2,3 Mrd. US-Dollar. Adidas versilbert die Marke Reebok für rd. 2,1 Mrd. Euro, Käufer ist die Authentic Brands Group

Finanzinvestoren weiterhin mit hohem Marktanteil, Kapitalmarkt dagegen schwächelt

Auch 2021 bestimmten Finanzinvestoren die Deal-Aktivitäten. So trennte sich beispielsweise Investor Lone Star für rd. 5,2 Mrd. Euro vom früheren Bauchemiegeschäft der BASF, Advent verkaufte für rd. 4 Mrd. Euro den Kunstharzhersteller Allnex an PTT Global Chemical und nach einem für den deutschen Markt ungewöhnlichen hart geführten Übernahmekampf um die Handelsplattform Zooplus schlossen sich EQT und Hellman & Friedman zusammen und boten rd. 3,7 Mrd. Euro.

Auf dünnem Eis bewegte sich dagegen der Kapitalmarkt. Nach einem vielversprechenden Beginn der IPO-Saison stößt die Aufnahmefähigkeit des Kapitalmarkts laut den Cleary Gottlieb-Experten an erste Grenzen. Seit der Sommerpause lieferten Börsengänge nicht mehr zuverlässig den erhofften Erfolg. Erste IPOs wurden verschoben. Trotzdem: Einen wirklichen Dämpfer dürften die M&A-Aktivitäten auch 2022 nicht erleiden, so Michael J. Ulmer, M&A-Partner im Frankfurter Büro von Cleary Gottlieb. „Momentan gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass der M&A-Boom abflaut. Vor dem Hintergrund der Transformation verschiedenster Bereiche des Wirtschafts­lebens, des Trends hin zu „Corporate Clarity“ und der Schlagkraft der Finanzinvestoren wird der M&A-Markt in Deutschland auch im Jahr 2022 Stärke zeigen.“

 

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