Stockholm pusht skandinavischen Immobilienmarkt
Im Central Business District (CBD) liegen die aktuellen Leerstände bereits bei unter 5%. Etwa 10% sind es im Umfeld. Die Nachfrage richtet sich auf moderne und flexible Büroflächen. Nach einer deutlichen Konsolidierung der Mieten nach dem Jahr 2000 ist inzwischen wieder ein klarer Wachstumstrend zu erkennen. Die Mieten in Stockholms CBD liegen bei etwa 4 400 SEK pro Jahr bzw. knapp 45 Euro pro Monat. Das innere Stadtgebiet außerhalb des CBD kommt auf 3 300 SEK (31,30 Euro). Zwischen 21 Euro und 24 Euro sind in den Stadtteilen zu erzielen, während der Rest des Großraums Stockholm auf etwa 15 Euro kommt. Das nachhaltige Mietpotenzial ist für Anders Palmgren von Catella Schweden ein wichtiger Faktor, um Werte zu schaffen. Auf dem schwedischen Transaktionsmarkt waren einheimische institutionelle Anleger die größte Investorengruppe. Im vergangenen Jahr hat sich der Fokus von gemischt genutzten Immobilien auf Prime-Immobilien im CBD verschoben. Das drückte die Anfangsrenditen zum Teil unter 4,5%.
Im Backgroundgespräch mit Pär Nuder, ehemaliger Finanzminister Schwedens, der in der Konsolidierungs- und Entschuldungsphase eng mit Peer Steinbrück zusammenarbeitete, ergab sich natürlich auch die Frage nach der Haltung Schwedens zum Euro. Zwar sieht sich Nuder hierbei als großer Anhänger Europas, jedoch vertritt er die Überzeugung, dass es sich Schweden, solange es seine finanzwirtschaftlichen und geldpolitischen Hausaufgaben mache und damit Zinsen und Staatsverschuldung niedrig halte, durchaus leisten könne, auch mit nur 9 Mio. Einwohnern außerhalb des Euro zu bleiben. Catella Real Estate hatte eine Handvoll Journalisten nach Stockholm eingeladen, um sich vor Ort ein Bild vom schwedischen Investmentmarkt zu machen. Catella-CEO Johan Ericsson und Anders Palmgren sehen trotz inzwischen hoher Preise und verhaltener Büroflächennachfrage einen hohen Anlagedruck schwedischer Fonds, der 2013 und 2014 zu hohen Investitionen führen sollte. Weitere Unterstützung kommt vom schwedischen „Listed Sector“, der stark ausgeweitet wurde. Im Vergleich zu Alternativinvestments bringen Immobilien attraktive Renditen. Die Anfangsrenditen von hochwertigen Büroimmobilien liegen im Schnitt bei 4,8%. Die Investitionsquote liegt 1,5% bis 2% unter den Zielwerten der Investoren, so dass allein daraus ein Anlagebedarf von über 10 Mrd. Euro entsteht, um die Investitionslücke zu füllen.