Süddeutsche Ladenmieten steigen am stärksten
Im Bundesdurchschnitt betrug die Steigerung nur 11,9%. Sogar die prosperierenden Big-Five-Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt legten im gleichen Zeitraum um 23,6% zu und waren damit nur leicht besser als der Durchschnitt der süddeutschen Einkaufsstädte. Auch im vergangenen Jahr lagen die beiden Bundesländer zumindest im Falle von Baden-Württemberg bei der Höhe der Mietpreissteigerungen vorne. Während die Mieten im Bundesdurchschnitt nur um 1,1% stiegen, legten sie im Schnitt der 21 in Baden-Württemberg untersuchten Städte um 2,69% zu. In Bayern steigen die Mieten im Schnitt der 20 untersuchten Städte im vergangenen Jahr „nur“ um 1,25%. Besonders stark stiegen die Mieten 2011 in den niedersächsischen Städten, die durchschnittlich um 2,65% zulegten. Es folgen Thüringen mit 1,72% und Sachsen mit 1,39%. Insbesondere die massive Nachfrage einer Vielzahl internationaler Retailer sorgte für eine hohe Nachfrage in den 1A-Lagen. Die Sonderkonjunktur der süddeutschen Städte führt Comfort auf die starke Zentralität auch der kleineren süddeutschen Einkaufsstädte und die hohe Kaufkraft zurück.
Ganz anders stellt sich die Situation beispielsweise in Nordrhein-Westfalen und insbesondere im Ruhrgebiet dar. Der harte Wettbewerb einer Vielzahl größerer Städte auf engstem Raum drückt die Mieten. Im Schnitt der 61 untersuchten NRW-Städte gaben die Mieten im vergangenen Jahr um 0,6% nach. Insgesamt am schlechtesten schnitten die Bundesländer Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz ab. Ausschlaggebend ist in Schleswig-Holstein die negative Entwicklung in den Städten Elmshorn, Kiel und Neumünster, während in Rheinland-Pfalz vor allen Dingen die massiv negative Entwicklung in einer einzigen Stadt den Ausschlag gab: In Ludwigshafen sanken die Mieten vor dem Hintergrund eines nicht integrierten Shopping-Centers im Verlauf der vergangenen fünf Jahre um mehr als 37%.