Immobilien

Tag der Immobilienwirtschaft – ZIA zeigt sich von bester Seite

Mehr als 1 000 Manager der Immobilienwirtschaft und viel Politprominenz trafen sich auf dem „Tag der Immobilienwirtschaft“, den der Immobilienverband ZIA im Gasometer des EUREF Campus ausrichtete. Zu den ZIA-Mitgliedern gehören neben dem Who´s Who der Gewerbeimmobilienwirtschaft eine Reihe weiterer Verbände insbesondere der Wohnungswirtschaft. Die deutsche Immobilienprominenz war fast vollständig vertreten und auch der Aufmarsch der Politiker zeugte von der erfolgreichen Arbeit des Verbandspräsidenten Andreas Mattner.

Verkehrsminister Peter Ramsauer, Vize-Kanzler Philipp Rösler und der neue Umweltminister Peter Altmaier sprachen neben dem ehemaligen Bundesaußenminister Joschka Fischer zum Generalthema „Nachhaltig agieren – erfolgreich handeln“. Der Vergleich mit den Politik-Versuchen der Immobilienwirtschaft Ende der 90er Jahre und Anfang der vergangenen Dekade machte den Unterschied erfolgreicher Politik-Arbeit deutlich. Noch bis Mitte der Dekade wurde die gewerbliche Immobilienwirtschaft freundlich von Politiker zu Politiker geleitet und ebenso freundlich nach dem Motto „der Nächste bitte“ durchgewinkt. Die Botschaften blieben ungehört. Erst mit der REIT-Gesetzgebung fand die Immobilienwirtschaft Gehör. Leider am falschen Projekt. Zur politischen Bedeutung trägt heute sicherlich auch bei, dass die wohnungswirtschaftlichen Verbände gleichfalls Mitglied des ZIA sind.

ZIA-Präsident Mattner wurde nicht müde, zu betonen, dass die Immobilienwirtschaft etwa 19,9% zur Bruttowertschöpfung beiträgt. In ihren Statements hoben die Minister einhellig die Unabwendbarkeit der Energiewende hervor. Keine politische Kraft, die hiervon abrücke, hätte noch Wahlchancen. Joschka Fischer stellte einen breiten Konsens aller politischen Kräfte zwischen Grün und Schwarz fest. Der Immobilienwirtschaft wird von der Politik Verpflichtung und Chance gleichermaßen zugesprochen: Die Verpflichtung ergäbe sich aus dem hohen Anteil der Gebäudewirtschaft am Energieverbrauch, die Chance aus den notwendigen Investitionen. Darüber hinaus sei Deutschland als eines der wenigen Länder überhaupt in der Lage, die Energiewende tatsächlich in kurzer Zeit zu realisieren. Mattner betonte jedoch, dass die Immobilienwirtschaft dieser Verantwortung nachhaltig nur gerecht werden könne, wenn die finanziellen Belastungen energetischer Sanierung hier ein fortgesetztes Wirtschaften ermöglichen. Hierzu bedarf es neben einer gerechten Lastenverteilung auch eines angemessenen Instrumentariums zur Erleichterung energetischer Sanierungen. Für die deutsche Immobilienwirtschaft sei Nachhaltigkeit kein Thema der Zukunft, sondern Teil des täglichen unternehmerischen Handelns. Ramsauers Bekenntnis zum Eigentum und der Rechenbarkeit energetischer Wünsche war deshalb Balsam auf die Seelen der Eigentümer. Auch unter Berücksichtigung staatlicher Eingriffe zur Energiewende und Nachhaltigkeit müsse sich Eigentum wirtschaftlich rechnen.

Unter Mattner hat es der ZIA geschafft, die Immobilienwirtschaft aus der Schmuddelecke hervorzuholen. Die hier anzutreffenden Kontakte überstiegen die eines dreitägigen MIPIM-Besuches. Anders als auf den zunehmend durchorganisierten Messen waren Politik und immobilienwirtschaftliches Management auf der Tagung offen. Der „Tag der Immobilienwirtschaft“ dürfte damit zum Pflichtprogramm gehören.

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