US-Immobilienkrise macht deutsche Banken nervös
Was für Entwickler gefährlich wird, kann am Ende auch bei den Banken durchschlagen. Im europäischen Vergleich sollen nach angelsächsischen Untersuchungen gerade deutsche Kreditinstitute mit bis zu 80% die höchsten Fremdfinanzierungen bei Gewerbeimmobilien abgesegnet haben. Davon ist im Zahlenwerk bisher wenig zu sehen. Bei der Bilanz-PK sprach pbb-Chef Andreas Arndt, der wie sein Aareal-Pendant Jochen Klösges bei Office weiter wachsen will, davon, dass der Beleihungswertauslauf (loan-to-value) seit 2014 von über 60 auf aktuell 51% gesunken ist. BayernLB-CFO Markus Wiegelmann bestätigt zwar den Druck auf US-Gewerbeimmobilien, sofern sie sich nicht in absoluten Toplagen befinden. In den USA haben die Bayern aber weiter Wohnimmobilien im Visier, in Europa auch Gewerbe (neuer Immo-Standort in Amsterdam). Die Tochter DKB, die in Deutschland viele Immobilien für Kommunen, Genossenschaften und AGs finanziert, hat indessen dank niedriger und erstrangiger Beleihung viel Luft bei den Sicherheiten.
Die Auswirkungen der Zinswende spüren bisher neben den Projektentwicklern denn auch eher Investoren, an der Börse oder direkt. Bei Petrus ist der Ton in Sachen Kapitalrückführung gegenüber der pbb-Führung leiser geworden. Der PE-Investor hatte Anfang 2023 3% an der pbb gekauft und gesteht zu, dass der Immobilienfinanzierer angesichts „dramatischer Zustände“ bei B und C-Office-Immobilien in den USA beim EK unter Druck geraten könnte. Man befinde sich im Auge des Sturms, zurückziehen will sich Petrus aber auch nicht. mr