US-Wohnungsmarkt bietet beste Investitionsperspektiven
Insgesamt geht Kahl aber von einer eher moderaten Entwicklung aus. US-Immobilienmarkt und das Verhalten der klassischen Erwerber von Eigentum hätten sich durch die Finanzkrise verändert.
Während die Vorgängergeneration seit den 90er-Jahren mit 5% Eigenkapital bei kontinuierlich steigenden Preisen das Eigenkapital schnell vervielfachen konnte, erlebt die heutige Käufergeneration Preisverfall, Millionen leerstehender Häuser und nach wie vor zunehmende Zwangsversteigerungen. In der Boomdekade setzten Nachfinanzierungen oder Verkäufe den Konsum in Gang oder wurden sogar multiplikativ reinvestiert. Die Preisspirale drehte sich so bei niedrigen Zinsen immer schneller. Immobilien waren der risikofreie Weg zu Reichtum oder zusätzlichem Konsum.
Inzwischen ist bei für US-Verhältnisse hoher Arbeitslosigkeit und Unsicherheit der Markt für Family Houses weiter angespannt. Heute senkt Wohnungseigentum die Bonität. Im Gegensatz zu den vergangenen 15 Jahren bis vor Ausbruch der Krise habe die heutige junge Generation Angst vor Immobilieneigentum. Deshalb sei jetzt der beste Zeitpunkt, Mietwohnungen in USA zu kaufen.
Im Einzelhandel sieht Kahl die Überlebenden der Krise als „gut aufgestellt“. Bei Büros ist der Markt sehr differenziert. Das Beste, was sich zur Zeit über den US-Büromarkt sagen lasse, sei, dass nichts gebaut werde, so Kahl. In manchen Regionen stiegen sowohl Nachfrage als auch Mieten. Pauschal könne man sagen, dass die Küsten sich gut entwickeln, während es dazwischen eher schlecht aussähe. Für interessant befindet Kahl, der Jamestown in Richtung institutioneller Investoren neu orientiert, dass internationale Großinvestoren die USA weit optimistischer sehen als von ihm erwartet. Der größte Vorteil der USA sei die Demografie. Die Bevölkerung werde in den kommenden 40 Jahren von 300 Mio. auf 450 Mio. Einwohner steigen. Zwar versuche ebenso wie die europäischen Regierungen aktuell auch die US-Regierung, eine Lösung der Probleme auf die lange Bank zu schieben. Wenn das aber, was absehbar ist, nicht mehr möglich sei, würden die notwendigen Maßnahmen in den USA mit aller Konsequenz durchgeführt. Dies sei ein weiterer langfristiger Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Viel-Staaten-Euroland, meint Kahl.