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vdp sieht noch keine Wohnblase

Das Segment Wohnen ist laut vdp-Präsident Louis Hagen auch bei den Pfandbriefbanken im Moment der wichtigste Umsatzbringer. Im laufenden Jahr verzeichneten Wohnimmobilien mit einem Preisanstieg von 11,4% gegenüber dem dritten Quartal 2020 den höchsten Auftrieb seit Erhebung der Daten.

Die Steigerungen seien zwar sehr dynamisch, aber kein Zeichen von Überhitzung. Sie ließen sich mit Fundamentaldaten erklären, so Hagen. Preistreiber seien die steigenden Grundstückspreise und Baukosten bei gleichzeitig hoher Nachfrage. Parallelen zur Subprime-Krise in den USA sieht der vdp nicht.

Auch ein moderater Zinsanstieg werde nicht zu einem Preiseinbruch führen, sondern eher zu einem Auslaufen der Preissteigerungen auf hohem Niveau. Grundsätzlich seien die Deutschen sicherheitsorientierte Finanzierer. Die Kreditbelastungsquote liege aktuell deutlich unterhalb des langfristigen Durchschnittes. Aktuell liegt die Anfangstilgung bei 3%, die Finanzierungslaufzeit bei durchschnittlich 14 Jahren. Für Wohnungen rechnet der vdp in den kommenden Jahren mit weiter steigenden Preisen. Investiert werden könne hier langfristig als stabile Wertanlage. Bei Büro, Handel, Logistik und Hotels decken sich die vdp-Aussagen mit den Research-Berichten der großen Maklerhäuser.

In den ersten 10 Monaten des Jahres kamen Pfandbriefemissionen im Wert von 53,5 Mrd. Euro auf den Markt (Vj.: 59,8 Mrd. Euro). Der vdp registrierte dabei eine signifikante Zunahme an ESG-Neuemmissionen, die mit 14,3 Mrd. Euro zum Ergebnis beitrugen. Bei den Green Covered Bonds weist Deutschland neben Norwegen das größte Umlaufvolumen auf. Der Pfandbriefumlauf in Deutschland insgesamt überstieg mit 390,9 Mrd. Euro bereits Ende September den Schlussstand des Jahres 2020 (371,9 Mrd. Euro) deutlich.

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