Immobilien

Vonovia-Vorstand muss um Zustimmung der Aktionäre bangen

Der Immobilienkonzern Vonovia muss sich darauf gefasst machen, dass die feindliche Übernahme der Deutsche Wohnen (DW) auch an ausreichender Zustimmung der eigenen Aktionäre scheitert. Diese sollen auf einer ao-Hauptversammlung am 30.11. über den 14 Mrd. Euro Deal abstimmen. Vonovia-Chef Rolf Buch benötigt dabei eine Dreiviertel-Mehrheit.

Blackrock, Norges Bank, Sun Life und Fidelity halten zusammen rd. 20% an Vonovia, sind aber gleichzeitig mit rd. 34% auch an der DW beteiligt. Dort geht Vormann Michael Zahn dem Vernehmen nach inzwischen davon aus, dass mindestens 50% seiner Aktionäre die ungeliebte Attacke abschmettern werden. Angeblich wollen sich in absehbarer Zeit sogar einige DW-Gesellschafter öffentlich dazu äußern, was pikant wäre, wenn es sich dabei auch um Vonovia-Aktionäre handelt.

Während die Übernahme für Zahn vor allem wegen der geringen Prämie von rd. 6% bei Angebotsabgabe keinen Sinn macht (was für die an beiden Häusern beteiligten Gesellschaftern nicht so sehr im Vordergrund steht), gibt es im Vonovia-Aktionariat andere Bedenken. So muss erst einmal die gerade übernommene Gagfah integriert werden, was nach dem offenbar bevorstehenden vorzeitigen Abschied von Ex-Gagfah-Chef und Buch-Vize Thomas Zinnöcker in 2016, der die Integration managen sollte, nicht einfacher wird. Darüber hinaus hat Moody‘s bereits mit einer Abstufung gedroht, falls es zu einer Übernahme kommt, was die bei einem Immobilienkonzern essentielle Refinanzierung verteuern und die von der DW ohnehin in Frage gestellten Synergien schmälern würde.

Buch könnte somit über die gleiche Hürde stolpern, an der DW-Chef Zahn, der bei einer Übernahme durch Vonovia um seinen Job zittern muss, bei der ursprünglich geplanten Übernahme der LEG durch die DW gescheitert ist. Damals stellten sich 20% der DW-Gesellschafter gegen den LEG-Kauf, weil zunächst einmal das Vonovia-Angebot geprüft werden sollte. Für Buch wäre das freilich kein Drama, hätte er so doch (zumindest vorerst) den Zusammenschluss von DW und LEG verhindert. Ob die beiden danach einen erneuten Versuch wagen oder gar Vonovia bei LEG zugreift, ist offen.

Abonnieren Anmelden
Zur PLATOW Börse