Warum der deutsche Immobilienmarkt anders tickt
Hier schlummere das wichtigste Potenzial. Der deutsche Wohnimmobilienmarkt hat die rasante Wertentwicklung in Europa nicht mitgemacht. Durch den starken Vermietungsmarkt, der daraus resultierenden Positivauslese der Wohneigentümer und dem großen Anteil festverzinslicher Darlehen ist Deutschland in der Krise der stabilste Markt in Euroland geblieben. Auch bei Büros verlaufen alle Marktfunktionen flacher als in den Nachbarländern. Hauspreise und auch Hypothekenvolumen blieben im Niedrigzinsboom ebenso unbeeinflusst wie in der Krise. Auf Grund des starken Mietermarktes gebe es in Deutschland keinen Subprime-Markt. Amerikanische Entwicklungen würden hier nicht stattfinden, betont Voigtländer. Während sich in den USA der Käufer mit niedrigem Einkommen extrem hoch verschuldet habe, sei das Eigenkapital bei gering verdienenden Eigentümern in Deutschland sogar höher als bei den Besserverdienenden. Hinzu komme, dass die deutschen Hauspreise schockresistent seien. Voigtländer untersuchte, wie sich die Hauspreise infolge einer überraschenden Zinssenkung oder eines BIP-Anstiegs um 1% nach zwei Jahren verändern. Es zeige sich, dass sich die Hauspreise in Deutschland im internationalen Vergleich kaum verändern. Sorgen mache der anstehende Schuldenschnitt im Euro-Raum. Eine Eskalation der Schuldenkrise könne die Kreditversorgung der Immobilienwirtschaft gefährden.