Immobilien

Weltweite Neuausrichtung der Immobilienstrategien von Banken

Nach Prognosen von Jones Lang LaSalle (JLL) werden bis zum Jahr 2020 bis zu 50% der bestehenden Privatkundenfilialen in den Industrieländern dem von den Banken neu eingeschätzten Standortbedarf zum Opfer fallen.

Die Studie „Global Retail Banking: Key Trends for Retail Estate“ untersuchte, inwiefern sich die Veränderungen im Umfeld des weltweiten Privatkundengeschäfts der Banken auf deren Immobilienstrategie und Standortwahl auswirken. Der Filialrückgang in den Industrieländern werde jedoch durch die steigende Zahl von Privatkundenfilialen in Schwellenländern wie Brasilien, China und Indien kompensiert. Der weltweiten Bankbranche blase nach wie vor ein scharfer Wind ins Gesicht. Neue Bank-Formate eröffnen ebenso wie neue Technologien vielfältige Optionen.

Als wichtigste Vorschläge erarbeitete JLL die Notwendigkeit einer zunehmenden „Multi-Channel“-Fokussierung im Privatkundengeschäft. Banken müssten am richtigen Ort im richtigen Ausmaß präsent sein und Möglichkeiten des Mobil- und Internetbanking nutzen. Eine stärkere Kundensegmentierung habe festzulegen, welche Leistungen wem, wo und in welcher Form angeboten würden. Das Angebot experimenteller „High-Tech-Filialen“ mit 24-stündiger Erreichbarkeit und kundengerechter Umgebung müsse erhöht werden. Größeres Augenmerk sei auf die IT-Anforderungen erhöhter Volumina des Online-und Mobil-Bereichs zu richten. Den Grund für die notwendige Schrumpfung sieht JLL darin, dass historisch gesehen ein großes Filialnetz der einzige Vertriebs- und Serviceweg einer Privatkundenbank war. Der rasante Aufstieg von Telefon-, Online- und schließlich Mobilbanking führt zu Veränderungen. Die Studie mache deutlich, dass die meisten entwickelten Märkte in Amerika und Europa mit Banken überbesetzt seien. Überdimensionierte Filialnetze würden jedoch nicht über Nacht verschwinden.

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