Immobilien

Wohnen – Herausforderungen im Bestand

BulwienGesa geht in einer aktuellen Studie von wachsenden Herausforderungen im Wohnimmobilienbestand aus. Rund 50% des Mietwohnungsbestands der GdW-Mitglieder in den alten Bundesländern sind Siedlungen der 50er und 60er Jahre (rd. 1,6 Mio. Wohnungen). In den neuen Ländern sind rd. 50% Siedlungen aus den 70er und 80er Jahren (rd. 1,2 Mio. Wohnungen).

Seit dem Jahr 2000 sind die Nebenkosten um 80% gestiegen, während die Preissteigerungen bei der Kaltmiete mit 10% im Bestand nicht einmal die Inflation ausgeglichen haben. Bis 2050 sollen jährlich 2% des Gebäudebestands saniert werden, um den Primärenergiebedarf um 80% zu senken. Energetische Sanierungen machen lt. BulwienGesa ein Drittel der Gesamtinstandhaltungskosten aus. Über 750 Mrd. Euro werden in Sanierung und Instandhaltung fließen, schätzt das DIW. Abschreibungen von 10% dürften angesichts des Sanierungsstaus nicht ausreichen, errechnet BulwienGesa.

Mit Blick auf die energetische Sanierung mahnt GdW-Präsident Axel Gedaschko im Gespräch mit PLATOW zur maßvollen Vernunft. Die Politik müsse Instrumente zur Steigerung der Energieeffizienz deutlich vom Klimaschutz trennen. Werden Umweltanliegen zu Lasten des Sozialen durchgedrückt, drohe fast eine Art Ökodiktatur, warnt Gedaschko. So betrage die durchschnittlich notwendige Mieterhöhung einer energetischen Sanierung ca. 2,20 Euro pro qm und Monat. Die Energieeinsparung liege hingegen modellhaft bei 70 Cent.

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