Wohnen – Kaufpreise steigen schneller als Mieten
Bei Neuvermietung müssen dagegen heute um 1,6% höhere Mieten gezahlt werden als Anfang 2013. Die Bestandsmieten veränderten sich wie bereits ein Jahr zuvor lediglich um 0,8%. Der F+B-Wohn-Index macht noch einmal deutlich, dass die pressewirksamen Mietsteigerungen in Metropolen auf wenige Standorte beschränkt sind, die gesetzliche Maßnahmen wie die Mietpreisbremse kaum rechtfertigen.
Die Preisentwicklung von Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern spiegelt laut Bernd Leutner, Geschäftsführer der F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt, die nach wie vor hohe Attraktivität von Sachwertinvestitionen. Keinesfalls könne davon auf den Gesamtmarkt geschlossen werden. Die Fundamentaldaten ließen die Preisentwicklung plausibel erscheinen. Indizien für Immobilienpreisblasen ließen sich nur in einzelnen Quartieren der Metropolen beobachten. Die Eigentumswohnungspreise zeigten weiterhin ein Süd-Nord- und West-Ost-Gefälle. Von den Top-50-Städten liegen etwa zwei Drittel in Bayern und Baden-Württemberg, von den 50 Städten mit den geringsten Preisniveaus über 80% in Ostdeutschland.
Preise von 4 580 Euro pro qm sind in München für Eigentumswohnungen zu entrichten. Erst auf den Plätzen 11 und 14 folgen die Metropolen Hamburg (3 050 Euro) und Frankfurt (2 840 Euro). Auf Platz 19 erscheint Stuttgart mit 2 660 Euro. Düsseldorf kommt mit 2 520 Euro erst auf Platz 25 und Köln mit 2 370 Euro belegt Rang 39. Die Eigentumswohnungspreise in Berlin sind mit durchschnittlich 2 000 Euro nach wie vor sehr moderat und führen zu Platz 110. Bei den Steigerungsraten liegt Berlin allerdings mit 8,3% hinter Nürnberg mit 10,1% an zweiter Stelle der Großstädte.
Bei den Neuvermietungsmieten toppt München mit standardisierten Marktmieten von 12,20 Euro für zehn Jahre alte, 75 qm große Wohnungen trotz nur moderaten Anstiegs von 2,5% alle anderen deutschen Städte. Günstiger sind Frankfurt mit 10,20 Euro oder Hamburg und Stuttgart mit 9,60 Euro. Während die Neuvermietungsmieten in den Großstädten gemäßigt steigen, seien überdurchschnittliche Anstiege in einigen Umlandgemeinden zu beobachten.