Catella Research

Wohnimmobilien in Österreich noch dynamischer als in Deutschland

Durch die schnelle Reaktion der österreichischen Regierung auf den beispiellosen Corona-Rekordeinbruch von über 12% im zweiten Quartal konnten die negative Folgen für die Wirtschaft signifikant eingedämmt werden, berichtet Catella Research.

Ein Maßnahmenbündel im Gesamtvolumen von 38 Mrd. Euro, das entspricht etwa 10% der Wirtschaftsleistung, und die stark genutzte Kurzarbeitsregelung für knapp 29% der Beschäftigten Ende April hätten den heftigen Nachfrageschock abgefedert. Für den Herbst müsse allerdings berücksichtigt werden, dass das österreichische Konjunktur-Comeback angesichts des relativ hohen BIP-Anteils des Tourismussektors akut gefährdet sei.

Positiv stimme, dass sich der Preisauftrieb in den ersten drei Quartalen mit 9,5% weiter beschleunigt habe. Einfamilienhäuser sind mit einem Plus von 13,8% auf Jahressicht am gefragtesten. Das gewerbliche Transaktionsvolumen für Wohninvestments liegt bis zum dritten Quartal nur rund 13% unter dem Rekord-Vorjahreswert. Da Wohnen neben Logistik als Krisenprofiteur gilt, sei davon auszugehen, dass vermehrt Kapital aus anderen Immobilienklassen (Hotel, Einzelhandel, Büro) sowie auch aus anderen Branchen wie etwa Multi-Asset-Investoren in den professionellen Wohnungsmarkt fließen werde, ergänzt Thomas Beyerle, Group Head of Catella Research.

Internationale Investoren attestieren mit einem Rekordanteil von 45% den hohen Stellenwert des österreichischen Immobilenmarkts. Die Preissteigerungen bei Mehrfamilienhäusern habe sich über alle Städte hinweg fortgesetzt. Catella sieht eine weiterhin steigende Nachfrage nach „sicheren“ Wohninvestments. Das werde durch das niedrige Zinsumfeld, den anhaltenden Investitionsdruck und den Mangel an alternativen Kapitalanlagen gestützt. Die Assetklasse Wohnen werde auch von einer möglichen Ausbreitung von Homeoffice profitieren.

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