Wohnimmobilienmarkt München – Kein Ende der Preisspirale
Fast zwei Drittel der Umsätze entfielen auf den Wohnungsmarkt. 4 Mrd. Euro wurden für Eigentumswohnungen, weitere 1,9 Mrd. Euro für Ein- und Mehrfamilienhäuser ausgegeben. Die Kaufpreise für Wohnimmobilien sind in nur einem Jahr in fast allen Marktsegmenten um rund 10% gestiegen.
Auffällig sei, so der Gutachterausschuss, dass die Preise fast im gesamten Stadtgebiet mehr oder weniger gleichmäßig gestiegen sind. In durchschnittlichen und guten Wohnlagen sei der Preisanstieg jedoch besonders hoch, am stärksten in den Innenstadtlagen. Der höchste Preis für ein Einfamilienhaus-Grundstück betrug 5 600 Euro je qm. In den Top-Lagen lag der Durchschnittspreis bei 2 600 Euro, in guten Lagen waren es noch 1 150 Euro. Die Preisspanne für Einfamilienhäuser bewegte sich zwischen 530 000 Euro und 1,8 Mio. Euro. Doppelhaushälften waren nur unwesentlich günstiger. Für eine 270 qm große Doppelhaushälfte in bester Lage wurden in der Spitze 3,4 Mio. Euro bezahlt. Der Durchschnitt lag bei 620 000 Euro. Für eine 80 qm-Wohnung wurden im Schnitt 4 450 Euro je qm bezahlt, in besten Lagen bis zu 6 500 Euro. Fest steht nun auch der Preis für Münchens teuerste Wohnung im Neubaukomplex „The Seven“. Laut Gutachterausschuss wurden für die 600 qm große Wohnung 25 000 Euro pro qm fällig. Bei bestehenden Eigentumswohnungen ermittelte der Gutachterausschuss je nach Lage Preise zwischen 2 000 und 6 000 Euro. Die teuerste Altbauwohnung ging mit 270 qm Wohnfläche für 3,4 Mio. Euro über die Theke.
Helmut Thiele, Vorsitzender des Gutachterausschusses, bereitet die Entwicklung Sorgen. Die Käufer würden nicht mehr auf die Lage, das Wohngeld oder einen möglichen Instandhaltungsstau achten. Selbst eine laute Straße sei kein Hinderungsgrund für hohe Preise. Allerdings sieht Gutachter Thiele trotz der Bedenken kein Ende der Entwicklung. Zinshäuser würden derzeit in München teilweise für Renditen unter 2% verkauft. Bauträger müssten umgerechnet auf den Quadratmeter Wohnfläche allein für den Grund zwischen 1 000 und 3 000 Euro bezahlen. Damit sei es fast unmöglich, Eigentumswohnungen in guten und besten Lagen für Preise unter 6 000 Euro auf den Markt zu bringen.