Wohnraum in Deutschland noch vergleichsweise erschwinglich
Die Stadt mit dem teuersten Wohnraum ist Paris, die günstigste Budapest. Die deutschen Städte liegen im Mittelfeld. Dänemark und Frankreich sind die Länder mit den höchsten Wohnkosten insgesamt. Jedoch verzeichnet Deutschland einen der deutlichsten Preisanstiege. Der „Property Index – Overview of European Residential Markets” von Deloitte belegt, dass Deutschland im europäischen Vergleich 2011 Schlusslicht bei der Fertigstellung von Häusern und Wohnungen bezogen auf die Einwohnerzahl ist. Der Wohnraumbestand in Europa liegt im Durchschnitt bei 474 Wohnungen pro 1 000 Einwohner. Deutschland liegt hier hinter Spanien und Frankreich. Im gesamteuropäischen Durchschnitt müssen 3 200 Euro pro Einwohner und 5 800 Euro pro Haushalt für Wohnraum, wie Miete oder Instandhaltung, aufgebracht werden. Deutschland liegt hinter Dänemark, Frankreich und Österreich an vierter Stelle. Generell liegt Osteuropa bei den Kosten deutlich hinter dem Westen.
Die überraschend niedrigen deutschen Verkaufspreise spiegeln die Heterogenität des deutschen Immobilienmarkts wider. So zeigt sich, dass trotz eines deutlich höheren Preisniveaus und Lebensstandards die qm-Preise im Durchschnitt trotz des Preissprungs zwischen 2010 und 2011 im hinteren europäischen Mittelfeld liegen. Mit deutlichem Abstand hinter Paris befinden sich in der Verfolgergruppe London, Mailand, Marseille und Rom. Ein Däne muss 2,43 Jahre für 70 qm Neubau arbeiten. Ein Franzose muss dafür 9,1 Jahre arbeiten. Nur Dänemark, Deutschland und Belgien liegen unter dem europäischen Schnitt von sechs bis neun Jahren. Dennoch liegen die Gesamthaushaltskosten für Wohnen in Deutschland über dem europäischen Durchschnitt. Lediglich hinsichtlich der Erschwinglichkeit von Wohnraum liegt Deutschland im europäischen Vergleich an zweiter Stelle.