Immobilien

Wohnungen in Frankfurt bleiben ein knappes Gut

Bei anhaltender Knappheit durch einen positiven Wanderungssaldo gehen die Wohnungs-Researcher von Jones Lang LaSalle (JLL) davon aus, dass der Miet- und Preispeak wohl noch nicht erreicht ist, jedoch würden die Preis- und Mietsteigerungsraten deutlich zurückgehen. Der Bevölkerungszuwachs in Frankfurt habe sich auch 2012 fortgesetzt. Im Sommer 2012 wurde die Marke von 700 000 Einwohnern überschritten.

Maßgeblich für den Bevölkerungszuwachs sei die hohe Wanderungsdynamik. Bis Ende September standen etwa 41 000 Zuzügen lediglich 36 000 Fortzüge gegenüber. Bei zunehmenden Baugenehmigungen ist 2013 auch mit einer erhöhten Fertigstellungszahl zu rechnen. Die meisten Wohnungen wurden im Bereich der Außenbezirke und im Zentrum Frankfurts errichtet. In den vergangenen Jahren ist die Leerstandsquote lt. JLL auf unter 2% gesunken. Das Bundesinstitut BBSR errechnet in seiner Wohnungsmarktprognose einen Bedarf für Frankfurt von jährlich etwa 3 300 neuen Wohnungen bis 2025. In den letzten 10 Jahren lag das Fertigstellungsvolumen lediglich bei ca. 2 200 Wohnungen.

Zum Jahresende stieg die mittlere Angebotsmiete (50% der Verträge) von 11 Euro auf nun 11,70 Euro (+6,5%). Die höchsten Mieten werden mit 14,20 Euro im Westend sowie in Bockenheim aufgerufen (+7%). Im Ostend beleben offensichtlich die geplanten Stadterneuerungsmaßnahmen mit dem Neubau der EZB und der Umstrukturierung des benachbarten Osthafens (u.a. Honselldreieck) den Mietwohnungsmarkt. Bei über 13 Euro liegt nunmehr die Miete für Neubauwohnungen mit dem Baujahr 2008 und jünger. Die Spanne reicht hier von weniger als 11 Euro im Westen Frankfurts bis hin zu 18 Euro im Nordend. Hier wurden 2012 viele neu errichtete Single-Wohnungen im Holzhausviertel zu Höchstmieten von bis zu 25 Euro angeboten. Frankfurts Miethistorie zeigt nicht immer nur Phasen steigender Mieten. Zwischen der ersten Hälfte des Jahres 2004 bis Mitte des Jahres 2006 sank die Angebotsmiete um 7,5%. JLL erwartet, dass bis zum ersten Halbjahr 2013 Wohnungen im Mittel für 12 Euro angeboten werden.

Das Preisniveau für Eigentumswohnungen steigt lt. JLL aktuell auf über 3 000 Euro/qm. Im Zentrum nähern sich die Kaufpreise u.a. im Nordend der Marke von 5 000 Euro. Die Preissteigerung betrug im Nordend seit dem ersten Halbjahr 2011 ca. 23%. In den preiswerten Stadtquartieren des eher industriell geprägten Westen Frankfurts kosten Eigentumswohnungen im Mittel noch unter 2 000 Euro, jedoch wurde ein Plus von 11% erzielt. Insgesamt seien die mittleren Angebotskaufpreise seit ihrem Tiefpunkt um fast 40% gestiegen.

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