Wohnungsboom schwappt auf weitere Regionen über
Jetzt sehen auch die Wohnungsspezialisten von empirica ein Ende des langen Winters für die breite Entwicklung der Wohnungsmärkte. Waren zunächst nur wenige Wachstumsregionen betroffen, ist inzwischen festzustellen, dass sich der Anstieg der Preise derzeit flächendeckend ausbreitet.
Auch auf der Angebotsseite erwachen Baugenehmigungen und Fertigstellungen aus ihrer Kältestarre. Der empirica-Index, der 10 Jahre zurückreicht, sieht bundesweit in der Zeit von 2004 bis 2009 noch fallende Indexwerte bezogen auf Neubau-Wohnungen und Neubau-Einfamilienhäuser. Die Neubaumiete war nur leicht gesunken, konnte jedoch auch erst 2009 die Marke von 100 Indexpunkten aus dem Jahr 2004 wieder durchdringen. In den 90ern gab es nach anderen Indizes wie z. B. von BulwienGesa jedoch bereits erhebliche Einbußen. Seit Herbst 2009 legten aber auf breiter Front die Indexwerte bei empirica wieder zu. Der Indexwert für Mieten und Preise bei Ein- und Zweifamilienhäusern im Neubau stieg von etwa 90 im Minimum auf inzwischen 102 Zähler. Der Index für Eigentumswohnungen im Neubau erholte sich von einem Minimum bei etwa 92 auf inzwischen 107 Punkte und die Miete legte von 2009 bis heute von 100 auf etwa 111 Zähler zu. Sie erreichte ihr Minimum 2005 bzw. 2006 bei etwa 98 Punkten.
In den vergangenen 12 Monaten sind die inserierten Mietpreise in 90% aller Regionen stärker gestiegen als die Verbraucherpreise. In den vergangenen 24 (bzw. 60) Monaten traf dies nur auf 79% (bzw. 70%) aller Regionen zu. Die inserierten Mietpreise liegen im aktuellen Quartal deutschlandweit 4,3% über dem Vorjahresniveau, in den Landkreisen sind sie um 3,5%, in den kreisfreien Städten um 5,5% gestiegen.