Wohnungsmieten steigen langsamer
Dabei differiert die Anstiegsgeschwindigkeit jedoch deutlich. Aktuell hat Magdeburg mit 5,05 Euro die geringste Durchschnittsmiete in Deutschland. Die höchsten Durchschnittsmieten lassen sich in München mit 12,60 Euro, Frankfurt mit 11,45 Euro, Hamburg mit 11 Euro, Stuttgart mit 9,90 Euro und Wiesbaden mit 9,80 Euro messen. Doch nicht überall sind in den vergangenen Jahren die Wohnungsmieten gestiegen. Kiel verzeichnet insgesamt einen Mietpreisrückgang von -6,7% seit 2008, während Braunschweig seither mit 45,5% den höchsten prozentualen Zuwachs erzielte. In vielen Fällen dürften denn auch die Nominalmieten der 90er Jahre bis heute nicht wieder erreicht sein.
Auslöser von Preissteigerungen seien nicht nur Kapitalanleger bzw. Kapitalströme infolge des Niedrigzinsumfelds, sondern primär die Entwicklungen im Marktsegment „Neubau/Erstbezug“ bzw. „Sanierung/Erstvermietung“ an den so genannten Hot Spots wie z.B. im Frankfurter Nordend und Europaviertel oder in Berlin Mitte, erläutert Catella-Chefanalyst Thomas Beyerle. Diese Preisanstiege seien strukturell durch Zuzüge unterlegt. Damit sind schnelle Korrekturbewegungen nicht zu erwarten. An den untersuchten 49 Standorten findet sich keine einzige Stadt mit einem negativen Zuzugssaldo. Dies sei, so Beyerle, Teil der Urbanisierungswelle, die Deutschland seit 2010 erfasst habe.