Wohnungspreise steigen doppelt so schnell wie Mieten
Bei Mieten ist die Entwicklung ruhiger als bei Kauf. Der IMX, der Immobilienindex von ImmobilienScout24, sieht jetzt schon eine beruhigte Entwicklung. Kurz vor der Bundestagswahl scheine sich in einigen Großstädten eine erste Trendwende bei der Entwicklung der Neuvertragsmieten abzuzeichnen. So seien die Angebotsmieten in Hamburg, München und Köln wie schon im Vormonat erneut leicht gesunken. Lediglich in Berlin seien die durchschnittlichen Mieten auf Grund des vergleichsweise noch moderaten Preisniveaus weiter angestiegen. Weiter aufwärts geht es hingegen bei den Angebotspreisen für Wohneigentum.
Für das erste Halbjahr 2013 melden die Chartered Surveyors von Jones Lang LaSalle einen deutlichen Anstieg sowohl der Miet- als auch der Kaufpreise auf den Wohnungsmärkten in den acht größten deutschen Städten. In Berlin und München verteuerten sich die Wohnungsmieten im Jahresvergleich um 8% bis 10%. Auch in Stuttgart, Köln und Leipzig legten die Mieten noch um beachtliche 5% bis 7% zu. Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf erreichten immerhin ein Plus von 2% bis 4%. Perspektivisch riskant ist die Entwicklung, dass die Kaufpreise für Eigentumswohnungen in fast allen Städten doppelt so stark anstiegen wie die Mieten. Düsseldorf, Leipzig, München und Köln legten im Jahresvergleich um über 13% zu. In Stuttgart und Berlin erhöhten sich die Angebotspreise um 9% bzw. 11%. Frankfurt und Hamburg kamen immerhin noch auf +8%. Die im zweiten Halbjahr 2012 festgestellte Beruhigung zeigt sich nur noch in einzelnen Märkten. Das erste Halbjahr wies die zweithöchste Steigerungsrate der aktuellen Boomphase seit 2004 aus.
Die Gothaer Asset Management beruhigt in diesem Zusammenhang und verweist auf die deutlich angestiegenen Wohnungsbaugenehmigungen. Der Marktmechanismus funktioniere. Angesichts der aktuellen Neubauvolumina und des Trends zu steigenden Zinsen rechnet die Gothaer mit einer Konsolidierung in etwa zwei Jahren.