Immobilien

ZIA – Volles Haus beim Tag der Immobilienwirtschaft

Mehr als 1 000 Gäste konnten Andreas Mattner, Präsident des Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA), und Bundesbauministerin Barbara Hendricks beim Tag der Immobilienwirtschaft begrüßten. Der ZIA gehört zu den bedeutendsten Interessenverbänden der Branche. Zu seinen Mitgliedern gehören allein 22 andere Verbände der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft.

Der Tagungsort und weniger strahlendes Wetter als in den vergangenen Jahren verhinderten allerdings ein wenig das MIPIM-Flair vergangener Veranstaltungen. Dafür blickt die Branche aber auf ein blendendes Jahr. 2014 erwartet die Immobilienwirtschaft ein Umsatzplus von 8%. 67% der Branchenunternehmen sehen die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung positiv. Die verbleibenden 33% erwarten eine Seitwärtsbewegung, stellte der ZIA in einer Mitgliederbefragung fest. Nicht ein einziges befragtes Unternehmen geht von einer negativen Entwicklung im laufenden Jahr aus.

„Knapp eine Woche vor der Veranstaltung haben wir die magische Grenze von 1 000 Anmeldungen geknackt“, freut sich ZIA-Chef Mattner. Wie die Branche mit dem demographischen Wandel künftig umgehen sollte, diskutierte eine Expertenrunde mit BDI-Präsident Ulrich Grillo, dem Zukunftsforscher Matthias Horx und dem Präsidenten des Sozialverbandes Deutschland, Adolf Bauer. Neben den kurzfristig angelernten Eckdaten zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der Immobilienwirtschaft „versprach“ Bauministerin Hendricks den zuhörenden Fachleuten, dass die Mietpreisbremse auf jeden Fall kommen werde. Mattner verwies im Gespräch mit der Ministerin darauf, dass die Rahmenbedingungen stimmen müssten, damit die Immobilienwirtschaft erneut die Konjunktur-Lokomotive der deutschen Wirtschaft werde. Die Bundesregierung sei gut beraten, die aktuelle Entwicklung nicht durch überzogene staatliche Eingriffe bei der Finanzmarktregulierung oder am Mietwohnungsmarkt zu torpedieren.

Insgesamt rund 4 Mio. Erwerbstätige arbeiten in der Branche. Die Zahl von 2,8 Mio. sozialversicherungspflichtig Beschäftigten werde dieses Jahr voraussichtlich um ein weiteres Prozent zunehmen. Mit einer Bruttowertschöpfung von 434 Mrd. Euro bzw. knapp 19% der gesamten Bruttowertschöpfung in Deutschland ist die Immobilienwirtschaft einer der größten Wirtschaftszweige.

Deutschland müsse seniorengerechter werden, fordern ZIA und Politik. Im Jahr 2030 werde jeder vierte Bewohner über 65 Jahre sein. Demographischer Wandel dürfe kein Schlagwort für Sonntagsreden bleiben, sondern müsse aktiv begleitet und im Bundeshaushalt mitgedacht werden. Hierfür seien sektorübergreifende Ansätze, die Architektur, technische Gebäudeausstattung und wohnungsnahe Pflege unter einen Hut bringen, gefragt. Mit Blick auf den sich abzeichnenden Versorgungsengpass sei auch bei Pflegeheimen ein rasches Handeln gefragt. „Aktuell fehlen rund 2,5 Mio. barrierefreie Wohnungen. Auch Geschäfte, Hotels und andere Gewerberäume müssen fit gemacht werden, ebenso öffentliche Plätze und das gesamte Wohnumfeld. Dies erfordert einen nachhaltigen Stadtumbau, den es so bisher noch nicht gegeben hat“, fasste Mattner zusammen. Auch Hendricks zeigte sich zuversichtlich, dass der Bund bald wieder Geld für das KfW-Programm „Altersgerecht Umbauen“ zur Verfügung stellen werde. Jedoch machte die Ministerin der Branche insgesamt keine Hoffnung auf etwaige steuerliche Erleichterungen für Nutzer, Investoren oder Entwickler.

Der ZIA und das Fachmagazin „Immobilienwirtschaft“ haben auf dem Tag der Immobilienwirtschaft drei markante Köpfe der Branche ausgezeichnet. In der Jury sitzen 21 Immobilien- und Wirtschaftsjournalisten. Die Kandidaten werden von den Journalisten benannt. Preisträger in diesem Jahr sind Michael Zahn, Vorstandschef der Deutsche Wohnen, Thomas Beyerle, Managing Director bei der IVG Immobilien, und Thomas Binder, Deutschlandchef von Sonae Sierra.

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