M&A-BERATUNGEN

Zumera – „Wir zahlen auf Junior-Ebene so viel wie die Top-Banken“

In Teil 4 unserer Reihe „M&A-Beratungen im Fokus“ schauen wir auf das Anfang 2023 ausgegründete Berliner Haus Zumera. Dort werde ein vertriebsorientierter Ansatz gelebt, erklärt Mitgründer und CEO Felix Engelhardt.

Felix Engelhardt, der CEO von Zumera
Felix Engelhardt, der CEO von Zumera © Zumera

„Wenn wir mit einem bestimmten Unternehmer wirklich sprechen wollen, kontaktieren wir ihn über diverse Kanäle. Das spricht für Qualität, da die meisten Konkurrenten potenzielle Mandanten nur generisch ansprechen und oft gar nicht hinterhertelefonieren“, führt er aus. „Wir gehen nur gezielt und sektorspezifisch auf Unternehmer zu.“

Diese Qualität sicherzustellen, fange beim Einstellen der richtigen Mitarbeiter an. Daher ist deren Zahl (aktuell: 30) seit letztem Jahr in etwa gleichgeblieben, auch wenn Anfang 2024 ein Büro in Paris bezogen wurde. „Wir haben neue Kollegen stattdessen zu für uns teuren Konditionen eingestellt und bieten auf Junior-Ebene Gehälter, die teils bei den Top-Investmentbanken gezahlt werden“, sagt Engelhardt. Analysten im ersten Jahr starteten mit mind. 90.000 Euro Fixgehalt p.a. plus Bonus. Etwa 85% der Zumera-Projekte seien Sell-side-getrieben (v.a. Management-Buyout, Unternehmensnachfolge oder strategische Wachstumsinitiativen). „Die restlichen 15% verteilen sich auf Buy-Side- und Tech-Fundraising-Mandate“, so der M&A-Berater.

Engelhardt beobachtet, dass „viele Boutiquen bzw. erfahrene Seniors anderer M&A-Häuser aufgrund des hohen Drucks, Transaktionen abzuschließen, verstärkt mit niedrigen Preisen in den Markt gehen“. Dieses Problem habe Zumera wegen seiner Wettbewerbsvorteile nicht, so Engelhardt. Diese bestünden in drei Punkten: Erstens eine interne Wissensplattform, die Transaktionsergebnisse und Beratungsqualität für Klienten „immens“ optimiere. Denn so werde sichergestellt, dass alle Mitarbeiter auf das gesamte Wissen im Unternehmen und beste Praktiken zugreifen können.

Zudem profitierten Mandanten von der funktional organisierten Unternehmensstruktur mit gebündelter Fachkompetenz von Experten, die früher für BCG, Morgan Stanley oder Google gearbeitet haben. „Die Struktur ermöglicht uns, zu verschiedenen Zeitpunkten einer Transaktion die erforderlichen Kapazitäten dynamisch auf- und abzubauen“, erklärt Engelhardt. Und nicht zuletzt garantiere der „KI-basierte Omnichannel-Ansatz“, dass Anliegen der Klienten individuell und effektiv adressiert werden können, indem der „proprietäre Datenschatz“ genutzt werde. Dies sei einer der Haupttreiber für die gefüllte Deal-Pipeline von Zumera. Derzeit arbeite Engelhardt u.a. an einer Transaktion mit einem erwarteten Volumen im mittleren dreistelligen Millionenbereich. ck

Bisher in der Serie erschienen:

Teil 1: Saxenhammer – Das Geschäft wird internationaler
Teil 2: Carlsquare – Mehr Firepower in Frankfurt, Berlin und München
Teil 3: Harris Williams – „84% unserer MDs kommen aus den eigenen Reihen“

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